Freitag, 17. Juli 2009

Bombenanschläge in Luxus-Hotels


Anschläge auf das Ritz Carlton und das Marriott in Indonesiens Hauptstadt Jakarta: Mindestens neun Menschen sterben, über 40 werden zum Teil schwer verletzt.

Vermutlich sind unter den Toten keine EU-Bürger. Das JW Marriott-Hotel und das Ritz Carlton-Hotel wurden stark beschädigt. Der Anschlag in Indonesiens Hauptstadt wird einer islamischen Terrororganisation zugeschrieben.

Über den Gebäuden standen dicke Rauchwolken. Die Fassade des Ritz-Carlton-Hotels wurde zerfetzt. Aus den Wänden wehten Gardinen und abgerissene Rohre hingen in der Luft.

Ein Polizeisprecher sprach von hochexplosivem Sprengstoff, der am Tatort gefunden wurde. Terrorismus-Experten machten die Terrororganisation Jemaah Islamiyah verantwortlich. Nach unbestätigten Berichten wurden Leichen gefunden, die auf einen Selbstmordanschlag hindeuten. Unter den Toten waren mindestens vier Ausländer, darunter nach Medienberichten der Vorsitzende der indonesischen Geschäftsstelle eines Schweizer Zementherstellers. Einer der Toten kam aus Neuseeland, wie Regierungschef John Key bestätigte.

Nach ersten Erkenntnisse von Diplomaten wurden keine EU-Bürger getötet. Dies habe ein Abgleich der Informationen der Botschaften von EU-Ländern in Indonesien ergeben, sagte der Sprecher des österreichischen Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, in Wien. Allerdings sollen drei Niederländer verletzt worden sein. Wegen der unübersichtlichen Lage gebe es aber keine hundertprozentige Sicherheit. Eine Explosion im Norden Jakartas erschütterte kurze Zeit später die Umgebung und schürte Angst vor weiteren Anschlägen. Wie sich herausstellte, war an einem Auto ein Reifen geplatzt. Das Fahrzeug geriet in Brand. Zwei Menschen starben. Die Polizei ging von einem Unfall aus.
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Sechs Menschen kamen im Marriott-Hotel ums Leben, zwei im Ritz Carlton. Ein Opfer starb im Krankenhaus, berichtete der für die Sicherheitskräfte zuständige Minister Widodo Adisucipto. Die Sprengsätze explodierten im Abstand von wenigen Minuten während der Frühstückszeit. Aus den Hotels strömten blutverschmierte Menschen. Die Hotels liegen nebeneinander im Geschäftsviertel und galten bislang als besonders gut geschützt. Auf das Marriott war 2003 schon einmal ein Anschlag verübt worden, der zwölf Menschenleben forderte. (dpa)

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