Donnerstag, 10. Dezember 2009

Alkohol verringert bei Männern laut Studie Herzinfarktgefahr

Für alle Männer, die gerne mal ein Bier trinken, gibt es anlässlich des Deutschen Lebertages (20. November) gute Neuigkeiten: Einer Studie zufolge haben Männer, die regelmäßig Alkohol trinken, eine geringere Herzinfarktgefahr als Nichttrinker.

Eine Langzeituntersuchung in Spanien mit über 41.000 Männern und Frauen zeigte, dass gemäßigtes Trinken - fünf bis 30 Gramm Alkohol beziehungsweise höchstens 0,3 Liter Weißwein täglich - das Infarktrisiko bei einem Mann um 54 Prozent minderte. Wer nur wenig trinkt, durchschnittlich 0,5 Gramm Alkohol täglich, hat den Forschern zufolge ein um 35 Prozent niedrigeres Risiko.

Selbst Vieltrinker - mit bis zu 90 Gramm Alkohol am Tag - halbieren offenbar die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch bei Frauen wirkte sich Alkohol in dieser Hinsicht günstig aus, allerdings nicht in entscheidendem Maß, da sie ohnehin im Verhältnis weniger Herzinfarkte haben als Männer. Von den untersuchten gut 41.000 Spaniern erlitten im Verlauf der über zehnjährigen Untersuchung 609 Untersuchte einen Herzinfarkt oder ein ähnliches Herzproblem - unter ihnen waren aber nur 128 Frauen.

Die Wissenschaftler wiesen allerdings darauf hin, dass Alkohol der Gesundheit im Allgemeinen eher abträglich ist. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben 76 Millionen der rund zwei Milliarden Menschen weltweit, die regelmäßig Alkohol trinken, gesundheitliche Probleme. Die Studie wurde in der britischen Fachzeitschrift "Heart" veröffentlicht.

Besonders gefährlich ist täglicher und hoher Alkoholkonsum. Der kann nämlich zu einer Fettleber führen. Auch falsche Ernährung, Übergewicht und mangelnde Bewegung sind mögliche Ursachen für die Erkrankung.

Darauf weist Prof. Peter Galle von der Gastro-Liga in Wiesbaden hin. Gefährlich ist eine Fettleber, weil sich daraus eine Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln kann. Abnehmen sei der wichtigste Ansatzpunkt in der Behandlung - ohne begleitende Ernährungs- oder Verhaltenstherapie gelingt das aber nur wenigen Patienten mit Erfolg.

Die Diagnose ist außerdem oft schwierig: Viele Patienten verspüren selbst im fortgeschrittenen Stadium keine Symptome. Wenn Beschwerden auftreten, sind sie uneinheitlich - Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Oberbauchschmerzen oder Völlegefühl sind möglich. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Fettleber zu erkranken, nimmt zu, wenn jemand Diabetes mellitus, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Übergewicht hat. (dpa/afp)

Antibiotika auch in Weinen aus Südafrika entdeckt

Auch in drei Weinen aus Südafrika haben Tester den verbotenen Stoff Natamycin nachgewiesen. Wie das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz mitteilte, erhöht sich damit die Zahl der seit Anfang November beanstandeten Weine auf 16.

Bisher hatten die Kontrolleure das Natamycin allerdings nur in 13 Proben argentinischer Weine entdeckt. Insgesamt hat das LUA 314 Weine analysiert - darunter 84 aus Argentinien und 69 aus Südafrika. Die Proben aus dem Gebiet der Europäischen Union und aus Deutschland enthielten kein Natamycin.

Von den aktuell beanstandeten Weinen aus Südafrika wurden zwei aus dem Handel zurückgerufen, einer war noch nicht in die Verkaufsregale gelangt. Eine Gesundheitsgefahr geht von Natamycin zwar nicht aus, in Europa sind die Behandlung von Wein mit diesem Stoff und die Einfuhr solcher Weine jedoch verboten.

Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung sollten Antibiotika der Medizin vorbehalten sein, damit sie nicht an Wirkung verlieren. Natamycin wirkt gegen Pilze und Hefen und ist in der Lebensmittelherstellung als Konservierungsstoff auf der Oberfläche bestimmter Käsesorten und Würste zugelassen. (dpa)

Abtreibungspille RU 486 endgültig in Italien zugelassen

Trotz des heftigen Widerstands der katholischen Kirche ist in Italien die Abtreibungspille RU 486 endgültig zum Verkauf zugelassen worden. Die Zulassung durch die italienische Arzneimittelbehörde AIFA trat durch ihre Veröffentlichung in der Online-Ausgabe des Amtsblattes in Kraft.

Die Behörde hatte der umstrittenen Abreibungspille nach einem fast zweijährigen Verfahren bereits Ende Juli die Zulassung erteilt. Angesichts massiver Kritik der katholischen Kirche sowie aus den Reihen der Regierung hatte der italienische Senat die AIFA jedoch zu einer erneuten Einschätzung aufgefordert. Vor einer Woche bestätigte die Behörde ihre Entscheidung vom Sommer.

RU 486 bietet Frauen beim Schwangerschaftsabbruch in den ersten fünf bis sieben Schwangerschaftswochen eine Alternative zum chirurgischen Eingriff. In Deutschland wird das Medikament unter dem Namen Mifegyne seit 1999 vertrieben.

Die italienische Regierung kann lediglich Richtlinien für den Gesundheitsbereich formulieren, die Kompetenz bei der Verwendung von Medikamenten liegt bei den 20 italienischen Regionen. Der französische Erfinder von RU 486, Etienne Baulieu, hatte im September bei einem Gynäkologenkongress in Rom darauf hingewiesen, dass Italien das "einzige wichtige Land Europas" sei, das die Abtreibungspille noch nicht zugelassen habe.

Abtreibung ist in Italien seit 1978 erlaubt. Ärzte haben aber das Recht, den Eingriff aus Gewissensgründen zu verweigern. Dieses Recht nutzen nach offiziellen Zahlen rund 70 Prozent der Frauenärzte im Land. Die Kirche lehnt die Abtreibungspille mit Verweis auf das Recht auf Leben vom Moment der Empfängnis an ab. (AFP)

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Die sündigsten und pfündigsten Speisen machen halt dick

Frittierte Cheeseburger, in Käse ertrinkende Pizzen und zehnstöckige Torten: Man muss sich angesichts unserer Ernährung nicht wundern, dass die Zahl der Fettleibigen auf der Welt stetig ansteigt. Ein Blog führt uns das in seiner ganzen fiesen Pracht vor Augen.

Unter dem polemischen Namen "This is why you're fat" ("Darum bist Du fett") betreiben die US-Amerikaner Jessica Amason und Richard Blakeley einen Blog, in dem sie Fotos von Lebensmitteln veröffentlichen, bei deren bloßem Anblick der Cholesterinspiegel durch die Decke geht und sich der Herzinfarkt zum Einsatz bereit macht.

Auch wenn Amason versichert, die allzu sehr auf Schockeffekt getrimmten Fälle auszusortieren, wurden einige der Mahlzeiten offensichtlich nur für eine Veröffentlichung in dem Blog hergestellt. Denn verspeisen würden die darauf dargestellten Monsterportionen wohl nicht einmal die zu Essensextremen neigenden Amerikaner. Doch auch der "normale" Rest der Speisen ist teilweise abenteuerlich genug.

So übertrieben so manche Einsendung daherkommen mag - der Blog der 15-Käse-Pizzen und achtfach belegten Hamburger verdeutlicht einen Trend, der auch in Deutschland Fuß zu fassen scheint: Schließlich bieten immer mehr "Restaurants" schon Riesenschnitzel und dergleichen an, von deren vollständigen Vertilgung jeder annähernd normale Esser nur träumen kann.

Doch nicht nur die Portionen sind groß, sondern auch das Interesse an der Seite. Nicht nur, dass täglich so viele neue Beiträge eingereicht werden, dass Ende Oktober ein Buch mit exklusiven (und sicherlich aberwitzigen Einsendungen) erschien. Auch die Zugriffe bewegen sich in schwindelerregenden Höhen - glaubt man den Angaben der Betreiber. So sollen bereits am ersten Tag nach dem Start von "This is why you're fat" im Februar dieses Jahres eine Million Netzuser die Seite aufgerufen haben - Tendenz steigend. Es steht allerdings zu befürchten, dass sich so mancher vor allem eines von dem Besuch erhofft: Inspiration fürs Abendessen. (cze)

Dienstag, 1. Dezember 2009

Scheideninfektion durch Diabetes

Leiden Frauen häufig unter vaginalen Infektionen, kann ein unbehandelter Diabetes die Ursache sein. Denn Folge des Diabetes sei ein hoher Blutzuckerspiegel - und dieser könne zu einer erhöhten Zuckerkonzentration auf den Scheidenschleimhäuten führen.

Dies erläutert Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) in München. Die Zuckermoleküle böten insbesondere Hefepilzen eine gute Nährstoffversorgung. Gerade übergewichtige jüngere Frauen, die häufig an Infektionen leiden, sollten daher einen Diabetes-Test machen.

Aber auch eine falsche Ernährung könne der Grund für Vaginalinfektionen sein. Isst eine Frau viel Zucker, fördere das die Candida-Besiedelung des Darms, erklärt der BVF.

Die Pilze könnten aus dem Enddarm über den After zur Vagina gelangen. Eine übertriebene Hygiene durch Vaginalduschen und Sitzbäder oder eine Behandlung der Unterwäsche mit Hygienespülern sei kontraproduktiv. Denn sie könnten zu wiederkehrenden Infektionen im Intimbereich führen.

Frauen, die darunter leiden, verzichten auch besser auf String-Tangas und zu enge Hosen. Sie könnten eine mechanische Reizung der empfindlichen Schleimhäute hervorrufen. Und verletzte Hautpartien erhöhen laut BVF die Wahrscheinlichkeit von Infektionen. (dpa/tmn)