Sonntag, 28. Februar 2010

Der Winter kehrt nochmal zurück

Nach dem Wind kommt der Winter wieder zurück. Am Montag soll es nur noch im Norden stürmisch sein, im Süden lässt der Wind deutlich nach, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag vorhersagte. Dazu sollen die Temperaturen zurückgehen, besonders nachts gibt es dann voraussichtlich wieder verbreitet Frost.

Für den Montag erwartet der DWD in der Nordhälfte unbeständiges Wetter mit wiederholten Schauern, an der See und im Bergland teils mit Schnee und Graupel vermischt. Nach Süden ist es teils wolkig, teils aufgeheitert, und es treten kaum Schauer auf. Die Höchstwerte liegen im Norden nur um drei Grad, im Süden zwischen sieben und zwölf Grad.

Am Dienstag ist es laut Vorhersage wolkig, teils auch stark bewölkt, und vor allem in der Nordosthälfte gibt es einzelne Regen- oder Schneeschauer. Nach Südwesten hin zeigt sich die Sonne häufiger, und es bleibt vielfach trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen drei Grad im Nordosten und rund zehn Grad im Südwesten. Ähnlich soll das Wetter am Mittwoch werden. Für die zweite Wochenhälfte erwarten die Meteorologen sinkende Temperaturen, die Schneefallgrenze sinkt bis auf 200 Meter.

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Samstag, 27. Februar 2010

Banken bieten bald Beipackzettel an

Die Kunden privater Banken sollen in wenigen Wochen einheitliche Informationsblätter über Risiken und Kosten verschiedener Finanzprodukte bekommen.

Im Frühjahr würden die ersten Institute sogenannte Beipackzettel anbieten, kündigte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Freitag in Berlin an. Anleger sollen die Produkte damit schnell einschätzen und die Angebote verschiedener Anbieter besser vergleichen können.

Der Bankenverband stellte ein Muster für ein Standard-Produktinformationsblatt vor, das die einzelnen Banken für ihre verschiedenen Anlageprodukte und in ihrem eigenen Design verwenden können. Auf diesem Muster-Beipackzettel gibt es sieben Felder: Um was für ein Anlageprodukt es sich handelt, wer es verkauft, wie es funktioniert, wie hoch das Risiko ist, was es einschließlich der Provisionen kostet, was der Käufer etwa hinsichtlich der Steuer beachten muss und auch Beispiele für die Wertentwicklung bei positivem oder negativem Verlauf.

Das Standard-Infoblatt baut auf einem Muster auf, das das Bundesverbraucherschutzministerium im Sommer vorgestellt hatte. Genutzt haben dieses auch die Volks- und Raiffeisenbanken, wie deren Bundesverbands-Präsident Uwe Fröhlich am Freitag in Berlin erklärte. Die Genossenschaftsbanken wollen demnach noch im Frühjahr einen einheitlichen Beipackzettel für ihre Finanzprodukte anbieten. Die Sparkassen arbeiten laut einer Sprecherin des Sparkassen- und Giroverbandes ebenfalls an einer Vereinheitlichung der Produktinformationsblätter "innerhalb der Gruppe". Die Beipackzettel aller Geldinstitute dürften daher im Ergebnis recht ähnlich sein.

Die einzelnen Banken können die Muster zur Beschreibung ihrer eigenen Produkte verwenden. Das Muster des Bankenverbandes sei "in erster Linie" für Fonds und Zertifikate gedacht, sagte dessen stellvertretender Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Massenberg in Berlin. Mit Zertifikaten können Anleger ihr ganzes Geld verlieren, wie viele Anleger auch in Deutschland nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers erfahren mussten.

Mit dem einheitlichen Beipackzettel wollen die Banken das in der Finanzkrise stark beschädigte Vertrauen der Kunden wieder zurückgewinnen. Zudem kommen sie einer Forderung von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) nach. Sie hatte bereits im Sommer nach der Vorlage des Muster-Beipackzettels solche Informationsblätter gefordert und den Banken anderenfalls mit einer gesetzlichen Vorschrift gedroht. Schließlich berücksichtigen die Banken mit dem Produktinformationszettel auch Vorgaben der EU-Kommission, die voraussichtlich im kommenden Jahr in Kraft treten werden.

Aigner begrüßte das Muster-Blatt des Bankenverbandes am Freitag als "erfreuliches Signal für eine bessere Aufklärung der Bankkunden". Damit "kommen wir unserem Ziel ein großes Stück näher, flächendeckend über standardisierte Produktinformationen die Transparenz und Vergleichbarkeit der oft schwer verständlichen Anlageprodukte zu verbessern".

Die ING-Diba und die Deutsche Bank - beides Mitglieder des Bankenverbandes - haben bereits eigene Produktinformationsblätter eingeführt. Bei den Beipackzetteln der Deutschen Bank seien aber die zentralen Kategorien einheitlich, sagte Bankenverbands-Vertreter Massenberg. Die privaten Banken stünden beim Privatkundengeschäft im Wettbewerb, erklärte er das Voranschreiten der beiden Großbanken. (AFP)

Tsunami-Alarm für die meisten Pazifik-Anrainer

Eines der schwersten jemals gemessenen Erdbeben hat Chile erschüttert und mindestens 78 Menschen in den Tod gerissen. Das Jahrhundertbeben am frühen Samstag erreichte die Stärke 8,8 und löste einen Tsunami aus.

Das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum hat einen Tsunami-Alarm für die meisten Pazifik-Anrainer auf beiden Seiten des Ozeans ausgelöst. Neben der kompletten süd- und mittelamerikanischen Küste könnten auch in der Antarktis, in Russland, Japan, auf den Philippinen, in Neuseeland und in der Südsee Riesenwellen an Land schwappen und größere Schäden verursachen.

Von der Tsunami-Warnung nicht betroffen sind bislang lediglich die Küsten der US-Bundesstaaten Kalifornien, Oregon, Washington, Alaska sowie die kanadische Provinz British Columbia. Das Warnzentrum betonte, dass sich der Tsunami in einer Serie von Wellen ausbreitet. Die Abstände zwischen den Wellen könnten bis zu eine Stunde lang sein.

Auf Hawaii wurde die erste Welle um 11.19 Uhr Ortszeit (22.19 Uhr MEZ) erwartet. Nach einem CNN-Bericht sollten gefährdete Gebiete dort ab 6.00 Uhr morgens evakuiert werden.

Chiles Staatspräsidentin Michelle Bachelet rief Katastrophenalarm aus. Die mächtigen Erdstöße um 3.34 Uhr Ortszeit hatten die Menschen im Schlaf überrascht. Viele rannten in Panik aus ihren Häusern und kampierten aus Angst vor Nachbeben im Freien. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte etwa 92 Kilometer nordwestlich der Küstenstadt Concepción. Die Erde bebte in fast 60 Kilometern Tiefe. In schneller Folge gab es mehr als 20 Nachbeben mit Stärken von bis zu 6,9.

Hunderte unter Trümmern vermutet

Hunderte Menschen wurden noch unter den Trümmern vermutet. Die Behörden rechneten damit, dass die Opferzahlen stündlich steigen. Das ganze Ausmaß der Zerstörung vor allem in der Region um die Großstadt Concepción etwa 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago war auch Stunden nach dem Beben unklar.

Der Sitz der Regionalregierung soll zerstört worden sein. Mauern von Gefängnissen und mehrstöckige Gebäude stürzten ein. "So etwas habe ich noch niemals zuvor gesehen", sagte eine fassungslose Frau, die mit einer Wolldecke um den Schultern auf der Straße stand. Ein TV-Reporter berichtete: "Es gibt keine Straße in Concepción, wo kein Schutt liegt. Man hört Kinder unter den Trümmer schreien."

Ein Erdbeben der Stärke 8,8 gilt als Großbeben, bei dem normalerweise mit vielen Opfern und schweren Verwüstungen zu rechnen ist. Das heftigste je auf der Erde gemessene Beben hatte eine Stärke von 9,5 und ereignete sich 1960 ebenfalls in Chile. Damals starben 1655 Menschen.

Erinnerungen an Tsunami 2004

Noch Stunden nach dem Beben standen viele Menschen in Pazifik-Anrainerstaaten Ängste vor einem Tsunami aus. Erinnerungen an die Naturkatastrophe in Südostasien wurden wach. Weihnachten 2004 hatten Riesenwellen mehr als 230 000 Menschen getötet. Der Tsunami damals war nach einem 9,1-Erdbeben vor der indonesischen Insel Sumatra über umliegende Küsten hereingebrochen.

Das chilenische Fernsehen zeigte nach der Katastrophe vom Samstag Bilder von eingestürzten Wohnhäusern, Krankenhäusern, brennenden Gebäuden, zerstörten Brücken, auch in Santiago. Vor allem an historischen Gebäuden wie Kirchen und Lehmziegelbauten entstanden schwere Schäden.

In der Hauptstadt stürzten auch neue Autobahnbrücken ein. Die wichtigste Straßenverbindung von Santiago in die besonders betroffenen Gebiete war zunächst unterbrochen. Internet und Telefone funktionierten nicht. Die Strom-, Gas- und Wasserversorgung brach zusammen. Die Hochhäuser in Santiago hielten den heftigen Erdstößen jedoch stand.

Flughafen in Santiago geschlossen

Der internationale Flughafen von Santiago wurde erheblich beschädigt und für mindestens eine Woche geschlossen. Im Fernsehen waren eine eingestürzte Fußgängerbrücke zum Abflugbereich des Flughafens und heruntergefallene Deckenverkleidungen zu sehen.

Die Behörden überprüften außerdem die Landebahn auf mögliche Schäden. Der Flughafenchef konnte zunächst nicht sagen, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Dies könnte auch die für den 11. März vorgesehene Amtseinführung von Bachelets gewähltem Nachfolger Sebastián Piñera behindern.

Präsidentin Bachelet rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben. Sie flog in das Katastrophengebiet und versprach den Opfern schnelle Hilfe. An der Küste nahe dem Epizentrum löste der Tsunami Überschwemmungen aus.

Der Blogger Leo Perieto berichtete im amerikanischen Nachrichtensender CNN, das Erdbeben habe nach seinem Eindruck etwa drei bis fünf Minuten gedauert. Andere Augenzeugen sprachen von 45 Sekunden. Perieto sagte, er habe schon früher ein Erdbeben erlebt, doch dies sei deutlich stärker gewesen.

EU verspricht Hilfe

Die Europäische Union erklärte sich zu rascher Hilfe für Opfer des Erdbebens in Chile bereit. In einer Erklärung der zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa in Brüssel hieß es, die Kommission stelle derzeit fest, welche Art von Hilfe benötigt werden könne. "Die Kommission ist zu sofortiger Hilfe und Koordinierung der europäischen Hilfe bereit, sollte dies nötig sein."

Auch die südjapanische Inselprovinz Okinawa war am frühen Samstag von einem Erdbeben der Stärke 6,9 heimgesucht worden. Das Beben verlief jedoch glimpflich. Es wurden nur zwei Menschen leicht verletzt. (dpa)

Donnerstag, 25. Februar 2010

Ist eine Mammografie wirklich sinnvoll?

Die Früherkennung von Brustkrebs sollte nach Ärzteansicht geändert werden. Statt einer Mammografie sollten Mediziner viel häufiger als bislang die sogenannte Magnetresonanz-Tomographie (MRT) einsetzen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Bonn. Demnach hatten die Forscher mit Hilfe der MRT, auch Kernspintomografie genannt, wesentlich mehr Tumore korrekt erkannt als per Mammografie oder Ultraschall.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass zukünftig auch Frauen mit nur mäßig erhöhtem Risiko eine MRT zur Früherkennung angeboten werden sollte. Zudem genüge bei Frauen mit extrem hohem Risiko dieses Verfahren zur Früherkennung. Die Studie zeige, dass bei einer MRT-Früherkennung die Entdeckungsrate von Brustkrebs oder Brustkrebs-Vorstufen durch eine Mammografie oder Sonographie nicht zu verbessern sei.

Damit stellen die Forscher die geltenden Leitlinien zur Früherkennung infrage. Diese empfehlen, dass die rund 450 Euro teure MRT ausschließlich zusätzlich zu Mammografie und Sonographie eingesetzt wird. Insbesondere die Mammografie (rund 110 Euro) galt als unverzichtbar.

687 Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko nahmen an der Studie teil. Über fünf Jahre wurden sie jährlich mittels MRT, Mammografie und Ultraschall untersucht. Bei 27 von ihnen fanden die Mediziner in diesem Zeitraum Brustkrebs oder Brustkrebs-Vorstufen. Die MRT-Untersuchung erkannte 25 Erkrankungen - ein Anteil von 93 Prozent. Der Ultraschall kam nur auf 37 Prozent und die Mammografie auf 33 Prozent. Die Resultate erscheinen im "Journal of Clinical Oncology".

Die Forscher verweisen in ihrer Studie auch auf das Risiko der Strahlenbelastung bei der Mammografie insbesondere für jüngere Frauen, deren Brustdrüsengewebe sehr viel strahlenempfindlicher sei. Gerade bei jungen Frauen mit sehr hohem genetischen Risiko sei daher das Verhältnis von Nutzen und Risiko einer Mammografie immer schon fraglich gewesen, sagt Studienleiterin Prof. Christine Kuhl von der Radiologischen Universitätsklinik Bonn. Die aktuellen Ergebnisse zeigten: Werde eine MRT gemacht, so sei der Nutzen der Mammografie bei diesen Frauen gleich null. "Damit kann und sollte die Mammografie bei diesen Frauen unterbleiben", sagt Kuhl. (dpa)

Dienstag, 23. Februar 2010

Dienstmädchen rächt sich mit Urin im Essen

Ein Gericht in Saudi-Arabien hat ein Dienstmädchen zu 200 Peitschenhieben und einem Jahr Haft verurteilt, weil sie ihren Dienstherren Urin ins Essen gemischt hatte. Laut einem Bericht der Zeitung «Arab News« vom Dienstag, behaupteten Angehörige der Familie, in deren Haus die Frau aus Südostasien gearbeitet hatte, sie habe zudem «schwarze Magie» gegen sie praktiziert. Die Angestellte, die zu dem Termin im Gericht der Hafenstadt Dschidda nicht erschien, soll ausgesagt haben, sie habe ihren eigenen Urin aus Rache ins Essen gemischt. Die Familie habe sie schlecht behandelt.

Internationale Menschenrechtsorganisationen kämpfen seit Jahren vergeblich gegen die Ausbeutung und Misshandlung ausländischer Hausangestellter in den arabischen Golfstaaten. Die Arbeitgeber haben ihr Personal meist völlig in der Hand, weil die Gastarbeiter nicht ohne ihre Einwilligung den Job wechseln dürfen. Außerdem nimmt ihnen der Arbeitgeber in der Regel den Pass ab, so dass sie auch nur mit seiner Zustimmung das Land verlassen können. Laut Medienberichten liefen in der saudischen Stadt Taif in der vergangenen Woche fünf Hausmädchen aus Südostasien gemeinsam fort, während ihre Arbeitgeber beim Abendessen saßen. Diese verständigten daraufhin die Polizei. (dpa)

Bischöfin Käßmann mit 1,54 Promille am Steuer

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, ist mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt worden.

Dies habe die Blutprobe ergeben, die die Bischöfin von Hannover abgeben musste, sagte Staatsanwalt Jürgen Lendeckel in Hannover. Der Bischöfin drohen nun ein einjähriger Führerscheinentzug und eine Geldstrafe von einem Monatsgehalt. Ob Käßmann bei der erneuten Beantragung des Führerscheins eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung - den sogenannten "Idiotentest" - absolvieren muss, wird die Führerscheinstelle entscheiden müssen.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung stoppten Streifenpolizisten die höchste Würdenträgerin der Evangelischen Kirche bereits am vergangenen Samstag gegen 23 Uhr in der Innenstadt von Hannover. Käßmann hatte mit ihrem Dienstwagen eine rote Ampel überfahren. Bei der Kontrolle rochen die Beamten Alkohol und unterzogen Käßmann einem Atemalkoholtest. Das Ergebnis dieses ersten Tests lag laut "Bild" bei etwa 1,3 Promille.

Die Bischöfin musste mit zur Wache, dort wurde ihr die Blutprobe entnommen und daraufhin im Labor untersucht. "Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe", zitiert das Blatt die EKD-Ratsvorsitzende. "Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist. Den rechtlichen Konsequenzen werde ich mich selbstverständlich stellen." (dpa)

Montag, 22. Februar 2010

Für tot erklärte Frau wacht beim Bestatter wieder auf

Eine für tot gehaltene Kolumbianerin begann plötzlich wieder zu atmen, als die Verwandten bereits ihre Beerdigung vorbereiteten. Die Ärzte hatten schon den Totenschein für die Frau ausgestellt.

Bei den Vorbereitungen für ihre Beerdigung ist eine für tot gehaltene Kolumbianerin wieder zum Leben zurückgekehrt.

Die Bestatter in der westkolumbianischen Stadt Cali waren schockiert, als die 45-Jährige plötzlich wieder zu atmen begann und sich bewegte, wie einheimische Medien am Dienstag (Ortszeit) berichteten. Ärzte hatten bereits den Totenschein für die 45-Jährige ausgestellt, nachdem bei ihr die Kreislauffunktionen versagten und kein Herzschlag mehr festgestellt werden konnte.

Die Frau habe wieder zu atmen begonnen, als sie im Bestattungsinstitut mit Formaldehyd behandelt wurde, sagte ein Arzt. Mediziner sprechen vom sogenannten Lazarus-Syndrom, wenn die Lebensfunktionen eines für tot gehaltenen Patienten wieder einsetzen. Die Frau wurde inzwischen zurück in ein Krankenhaus verlegt, liegt aber im Koma. (AFP)

Vier von fünf Deutschen gegen Kopfpauschale bei Gesundheit

Die vor allem von der FDP geforderte Kopfpauschale zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen wird von rund 80 Prozent der Deutschen abgelehnt. Das geht aus einer Umfrage der Institute Faktenkontor und Toluna für den Newsletter "Handelsblatt FinanceToday" hervor.

Eine deutliche Mehrheit der Bürger will demnach grundsätzlich am bestehenden System mit einkommensabhängigen Sätzen festhalten Knapp 55 Prozent der 1000 Befragten kritisierte zudem zu hohe Verwaltungsausgaben der Krankenkassen. Außerdem gaben 30 Prozent der gesetzlich Versicherten Pharmakonzernen und Ärzten die Schuld für steigende Versicherungsbeiträge. (AFP)

Sonntag, 21. Februar 2010

Vancouver: Der olympische Eiskanal fordert weitere Opfer

"Fifty-Fifty". Der Name der berüchtigten Kurve 13 im olympischen Eiskanal ist Programm: Alles oder Nichts. Denn selbst Piloten wie der Schweizer Europameister und Mitfavorit Beat Hefti haben den Kampf gegen die schwierige Passage zwischen Kurve 11 und 14 schon zum Trainingsauftakt verloren.

Schwere Prellungen, Abschürfungen am Kopf und eine Gehirnerschütterung zog sich der frischgebackene Europameister im Zweierbob zu und musste seinen Start bei den olympischen Rennen am Wochenende absagen.

Schmid boykottiert den "Horrorkanal"

Beim Abschlusstraining am Freitag erwischte es Heftis Landsmann Daniel Schmid an derselben Stelle in der mittlerweile als "Horror- oder gar Todeskanal" betitelten Bahn. Danach wurde sein Anschieber Juerg Egger mit schlimmen Befürchtungen ins Krankenhaus gebracht. "Mein Bremser liegt halbtot da unten, das kann nicht sein. Es war mein Fahrfehler, ich werde hier nicht mehr fahren", sagte der geschockte Schmid und schrie immer wieder: "Schaut euch das an!" Danach konnten die Eidgenossen für ihr Teammitglied Entwarnung geben: "Er hat sich nicht dabei nicht verletzt", meinte der Schweizer Verbands-Verantwortliche Christian Reich, dessen Vorzeigepilot Ivo Rüegg den letzten Trainingslauf ausließ.

Nach dem vom Weltverband FIBT verordneten Maulkorb für Athleten und Trainer gab es bereits am Donnerstag eine Krisensitzung mit IOC- Vertretern, VANOC-Offiziellen und Funktionären des Weltverbandes. Selbst IOC-Vizepräsident Thomas Bach schaltete sich in die Sicherheitsdebatte ein: "Acht Stürze im Training sind absolut inakzeptabel. 100-prozentige Sicherheit kann beim Rennsport nie gewährleistet werden, aber das ist zu viel."

Am oberen Limit

Der Sportdirektor des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), Thomas Schwab, kritisierte die Verantwortlichen vor Ort: "Man darf dem Weltverband nicht alle Schuld in die Schuhe schieben, denn es gibt ja noch einen Veranstalter. Wir haben im Vorjahr schon die Kurven 11 bis 14 ins Visier genommen. Da muss das Eisprofil jetzt angepasst werden. Die Bahn ist hier am oberen Limit."

Die Sorgen der Piloten nach dem Todessturz des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili bleiben bestehen. "Bei uns kann man schon an der Mimik und Gestik ablesen, was los ist", sagte der Riesaer Thomas Florschütz. Nach der Sturzserie am Mittwoch wurde der Trainingsstart am Donnerstag um 20 Minuten verschoben. Offizielle Begründung: Zu große Sonneneinstrahlung, doch der Weltverband schien erstmal um Schadensbegrenzung bemüht. Laut Regelwerk darf die Bahn erst nach Abschluss der Skeleton-Rennen für die Bob-Piloten modifiziert werden. (Eurosport)

Samstag, 20. Februar 2010

Vancouver: Snowboarder sorgt für Eklat bei Olympia

Die Freude über die Bronze-Medaille war überschwänglich. Zu überschwänglich. Der US-Snowboarder Scott Lago hat für einen Eklat gesorgt. Im Internet waren Fotos aufgetaucht, die den Olympia-Dritten in der Halfpipe auf einer ausschweifenden Party bei der Zweckentfremdung seiner Medaille zeigen.

Auf einem der Schnappschüsse kniet eine Frau in unzweideutiger Blowjob-Pose vor dem 22- Jährigen und hält die Medaille zwischen den Zähnen dicht vor Lagos Intimbereich.

Kein Einzelfall

Der US-Boy grinst dabei mit entblößtem Oberkörper, weil er das Team- Shirt der US-Mannschaft hochgezogen hatte. Lago hat sich beim Nationalen Olympischen Komitee der USA und beim US-Ski- und Snowboard-Verband bereits entschuldigt und sich danach aus dem Staub gemacht.

Das nationale Olympischen Komitee der USA hatte in der Vergangenheit schon mehrmals Erfahrungen mit schlechtem Benehmen der eigenen Sportler gemacht und diese deshalb von Vancouver speziell zu besserem Benehmen ermahnt. 2006 war Ski-Freestyler Jeret Peterson nach einer Schlägerei vorzeitig nach Hause geschickt worden. (Eurosport)

Mittwoch, 17. Februar 2010

McDonald's macht mit Heidi Schluss

Die Fast-Foodkette McDonald´s verzichtet künftig auf die Dienste von Topmodel Heidi Klum als Werbefigur. Ende Januar sei der Vertrag nach fünfjähriger Zusammenarbeit ausgelaufen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Die "Produktplattformen», für die Klum geworben hatte, seien inzwischen etabliert, hieß es zur Begründung. Einen direkten Ersatz solle es für Klum vorerst nicht geben. «Wir wollen in Zukunft noch stärker unsere Produkte in den Mittelpunkt unserer Kommunikation stellen», sagte der Marketingchef von McDonald´s Deutschland, James Woodbridge.

Das 36-jährige Model hatte in diversen Spots für die Fastfoodkette geworben. Auch einige der Finalistinnen ihrer Castingsendung «Germany´s Next Topmodel» wirkten darin mit. Klum sagte zu dem Ende der Zusammenarbeit: «Veränderungen sind immer gut, ein Konzern wie McDonald´s muss auch einmal andere Wege gehen». (ddp)

Lidl erneuert Warnung vor Verzehr von zwei Käsesorten

Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat seine Verbraucherwarnung vor dem Verzehr von zwei Käsesorten erneuert. Nachdem das Robert Koch-Institut einen Zusammenhang zwischen den Produkten des österreichischen Herstellers Prolactal und in Deutschland gemeldeten Erkrankungen sowie zwei Todesfällen für naheliegend erklärt habe, sollten die Verbraucher den Rückruf von "Reinhardshof, Harzer Käse" und "Reinhardshof, Bauernhandkäse mit Edelschimmel" von Prolactal "unbedingt beachten", hieß es auf der Lidl-Website. Listerien können Infektionskrankheiten auslösen.

Lidl hatte bereits am 23. Januar eine entsprechende Warnung herausgegeben und die Produkte auch nicht mehr verkauft. Die Haltbarkeitsdaten der betreffenden Produkte liefen am Dienstag ab. Verbraucher, die die Produkte noch vorrätig hätten, sollten sie keinesfalls essen, warnte Lidl.

Bei Analysen von Proben des Harzer Käses der Marke Reinhardshof wurden erhöhte Anteile von Listeria-Bakterien festgestellt, die über den zulässigen Werten lagen, wie das Unternehmen mitteilte. Vorsorglich waren nicht nur der Harzer Käse, sondern auch der Reinhardshof Bauernkäse mit Edelschimmel zurückgerufen worden.

Listerien können besonders bei Kranken, Schwangeren oder Neugeborenen schwere und in manchen Fällen lebensgefährliche Infektionen auslösen. Bei gesunden Menschen sind Erkrankungen selten. Die Lidl-Warnung gilt insbesondere für die Länder Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. (AFP)

Montag, 15. Februar 2010

In Rio regiert der Karneval

Mit den traditionellen Festumzügen der Sambaschulen hat in Rio de Janeiro der Höhepunkt des weltberühmten Karnevals begonnen.

Zehntausende Menschen strömten zu dem zwei Nächte dauernden farbenprächtigen Spektakel in der brasilianischen Metropole, das in diesem Jahr von der Sambaschule Uniao da Ilha eröffnet wurde. Als Motto wählte die Gruppe die Abenteuer des Don Quichotte - den gegen Windmühlen kämpfenden Ritter aus dem gleichnamigen Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes.

Fünf weitere Schulen sollten am Sonntag bis in die frühen Morgenstunden durch das vom Star-Architekten Oscar Niemeyer entworfene Sambodrom ziehen und vor 70.000 Zuschauern Platz mit aufwändigen Kostümen, rhythmischen Trommelklängen und knapp bekleideten Tänzerinnen um den Titel des "Champions des Karnevals" wetteifern. Weitere sechs Sambaschulen treten am Montag auf.

Für Wirbel hatte im Vorfeld die Entscheidung der Sambaschule Viradouro gesorgt, ihren Umzug von einer erst siebenjährigen Tänzerin anführen zu lassen. Kinderschützer hatten dagegen protestiert, die Justiz billigte aber den Auftritt des Mädchens.

Rund 10.000 Sicherheitskräfte bewachen die diesjährige Parade. In ganz Rio de Janeiro werden 2,5 Millionen Partygäste erwartet, darunter 730.000 ausländische Touristen. Die Behörden hatten angekündigt, während des ausschweifenden Festes stärker für Ordnung sorgen zu wollen. Mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 ist die Stadtverwaltung auf ein sicheres und sauberes Bild Rios bedacht. (AFP)

Sonntag, 14. Februar 2010

19-jährige Studentin ist "Miss Germany 2010"

Die Studentin Anne Julia Hagen aus Berlin ist "Miss Germany 2010". Die 19-Jährige will Deutschland im kommenden Jahr mit "Fröhlichkeit, Frische und Heiterkeit" vertreten.

Hagen setzte sich bei der Wahl am Samstagabend im Europa-Park Rust gegen 21 Konkurrentinnen im Alter von 16 bis 24 Jahren durch. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die "Miss Baden-Württemberg" Albana Nocaj und Reingard Hagemann aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die 19-jährige Siegerin erhielt neben der obligatorischen Krone unter anderem ein Hybridauto für ein Jahr sowie mehrere Reisen zu unterschiedlichsten Zielen wie Mauritius und Wangerooge. Die Studentin der Kulturwissenschaft, Anglistik und Amerikanistik will ihr Studium für die auf ein Jahr beschränkte Tätigkeit als Schönheitskönigin unterbrechen.



Die 22 Kandidatinnen mussten sich zunächst in Freizeitkleidung, dann im Abendkleid und später natürlich auch in Bademode präsentieren. Eine Prominenten-Jury kürte die Siegerin. Darin saßen unter anderem Showmaster Dieter Thomas Heck, der frühere Fußballmanager Rudi Assauer, Ex-Fußballprofi Giovane Elber, die TV-Promis Ross Antony, Gundis Zambo und Monica Ivancan, der Musiker Marc Terenzi sowie Schönheitschirurg Werner Mang.

Die Wahl zur "Miss Germany" wird seit 1927 veranstaltet und ist einer der ältesten Schönheitswettbewerbe Deutschlands. Vor einem Jahr hatte Doris Schmidts (heute 21), Studentin aus Karlsruhe, den Titel geholt. (cze/dpa)

Freitag, 12. Februar 2010

IKEA: Eine Baracke für Billy

Demnächst können Ikea-Fans nicht nur Hackbällchen und Billyregale mit nach Hause nehmen. Der schwedische Möbelgigant bringt jetzt auch Fertighäuser in deutsche Wohnlandschaften. "BoKlok" nennt sich das Projekt, was übersetzt so viel heißt wie "wohne clever".

Dabei ist die Idee eigentlich gar nicht so neu. Bereits Mitte der 90er Jahre gründete IKEA zusammen mit dem schwedischen Bauunternehmen Skanska "BoKlok" und versorgte zunächst die Landsmänner mit erschwinglichem Wohnraum. Inzwischen gibt es in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Großbritannien rund 4.000 Ikea-Häuser und Wohnungen, heißt es in einer Pressemitteilung. "Unsere Wohnhäuser erfüllen die Wünsche und Träume vieler Menschen, die hell und geräumig mit der Familie wohnen möchten", vermeldet das Unternehmen. Dabei bestechen die Holz- und Steinbauten eher mit Barackencharme als mit wohnlicher Gemütlichkeit.

Mit dem Lizenzpartner Bien-Zenker sollen auch in Deutschland bis zum Jahresende etwa 60 Reihenhäuser und 20 Wohnungen entstehen, Einrichtungsberatung inklusive - zunächst an den Standorten Offenbach, Nürnberg, Wiesbaden und Hofheim. Zwischen 99.500 und 179.500 Euro kostet die energieeffiziente Ikea-Bude. Beim schwedischen Möbelgiganten stellt man sich auf einen großen Andrang ein. Interessenten müssen auf das Losglück hoffen. Immerhin: Beim Aufbau muss der Ikea-Häuslebauer nicht auf den klassischen Inbusschlüssel vertrauen. Hier hilft der Profi.

Exotische Namen werden immer beliebter

Nicht nur Promis geben ihren Babys skurrile Namen. Auch die Deutschen kennen kaum noch Grenzen. Die Tochter des Musikers The Edge heißt Blue Angel, der Sohn des Sängers Bono hört auf Elijah Bob Patricus Guggi Quincy. Das Kind von Sängerin Cher wird Chastity Sun gerufen und der Musiker Frank Zappa nannte seinen Nachwuchs Moon Unit. Bei der Suche nach Vornamen für ihren Nachwuchs sind viele Promis sehr fantasievoll. Das zeigt auch das jüngste Beispiel: Der vierte Spross von Ex-Tennisstar Boris Becker heißt Amadeus Benedict Edley Luis.

Die Beispiele zeigen: gewöhnliche Namen sind vielfach out - nicht nur bei den Stars. «Das ist eine Tendenz, die wir seit einiger Zeit auch beim einfachen Volk beobachten», sagt der Namensforscher Jürgen Udolph der Deutschen Presse-Agentur dpa. Dahinter stehe der Wunsch nach Unverwechselbarkeit. «Die Leute sind der Meinung: Mein Kind ist einmalig, deswegen soll es auch einen einmaligen Namen haben.»

Das erkläre auch, weshalb die Namen nicht nur immer exotischer, sondern auch immer länger werden. «Die Einmaligkeit wird so auf die Spitze getrieben», sagt Udolph. Sängerin Gwen Stefani und Ehemann Gavin Rossdale etwa nannten ihren Sohn Kingston James McGregor. Schauspielerin Gwyneth Paltrow entschied sich bei ihrem Töchterlein für Apple Blythe Alison. Madonnas Tochter heißt Lourdes Maria Ciccone Leon. Und der Sohn von Heidi Klum und Sänger Seal hört auf Henry Günther Ademola Dashtu Samuel.

Bei der Namenswahl ist der Außergewöhnlichkeit zumindest in den USA keine Grenzen gesetzt. «Die Freiheit ist so groß, dass man auf alles gefasst ist», sagt Udolph. Er nimmt an, dass dort Kinder mit exotischen Namen später weniger Probleme haben. In Deutschland sei das anders. «Eltern sollten sich im Klaren darüber sein, dass ihr Kind mit einem extravaganten Namen in der Schule einiges erdulden muss.»

Zulässig ist hierzulande längst nicht alles. «Es gibt bestimmte Prinzipien, die man beachten muss», erklärt Udolph. Das Wohl des Kindes etwa darf nicht beeinträchtigt werden. Der Vorname darf seinen Träger zum Beispiel nicht beleidigen oder lächerlich machen. «Pumuckl etwa ist ein Name, der von den Gerichten abgelehnt wird», sagt Udolph. Außerdem muss ein Vorname das Geschlecht ausdrücken und als Vorname zu erkennen sein.

Bei deutschen Eltern hat der Namensforscher zudem eine neue Entwicklung wahrgenommen. «Viele Paare entscheiden sich zunehmend wieder für alte Vornamen», sagt Udolph. «Dass sie lange Zeit nicht vorgekommen sind, macht sie auch wieder ungewöhnlich.» Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler liegt damit voll im Trend: Der FDP-Politiker nannte seine Zwillingstöchter Grietje und Gesche. (dpa)

Donnerstag, 11. Februar 2010

EU-Parlament kippt Bankdatenabkommen mit USA

Das Europaparlament hat das umstrittene Bankdatenabkommen der EU mit den USA mit deutlicher Mehrheit gekippt: 378 Abgeordnete stimmten in Straßburg gegen das Abkommen, 196 waren dafür, 31 Parlamentarier enthielten sich. Nach dem Veto der Europaabgeordneten muss der Vertrag zur Weitergabe der Bankdaten des Finanzdienstleisters SWIFT ausgesetzt werden. Die USA äußerten sich "enttäuscht".

Die US-Vertretung in Brüssel sprach von einem "Rückschlag" für die Zusammenarbeit mit der EU im Kampf gegen den Terrorismus. Mit dem Aussetzen des Vertrags werde ein "wichtiges Anti-Terror-Programm" unterbrochen. Die neue EU-Kommissarin für Justiz und Inneres, Cecilia Malmström, kündigte Gespräche mit den USA über ein neues Abkommen an. Sie hoffe, diese könnten "in naher Zukunft" beginnen.

Das Abkommen war am 1. Februar vorübergehend in Kraft getreten. Der Vertrag ermöglichte den USA den Zugriff auf Millionen von Bankdaten, die vom Finanzdienstleister SWIFT in Belgien verwaltet werden. Datenschützer hatten gewarnt, damit könne theoretisch jeder EU-Bürger ins Visier der US-Fahnder gelangen. Es war das erste Mal seit Inkrafttreten des seit Anfang Dezember geltenden EU-Reformvertrags von Lissabon, dass das Europaparlament von seinem Vetorecht bei Verträgen mit Drittstaaten Gebrauch machte.

Der Chef der sozialdemokratischen Fraktion, der Deutsche Martin Schulz (SPD), betonte, die Innenminister hätten "die Rechnung für ihr selbstherrliches Verhalten bekommen". Der CSU-Abgeordnete Markus Ferber sagte, das Europaparlament habe bewiesen, dass es "wirklich die Menschen in der EU vertritt". Für die Grünen betonte deren Ko-Vorsitzende Rebecca Harms, das Parlament habe sich seiner neuen Rechte durch den EU-Reformvertrag würdig erwiesen.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) begrüßte die Entscheidung. Das Europäische Parlament habe mit seiner Entscheidung "nicht nur den Datenschutz, sondern die Demokratie in Europa insgesamt" gestärkt.

Der spanische EU-Vorsitz hatte noch am Mittwoch für ein Ja des Europaparlaments geworben. Dass das Nein so deutlich ausfiel, war überraschend. Eigentlich war mit einer knappen Ablehnung gerechnet worden. (AFP)

Stevia: Süßer Zuckerersatz ohne Kalorien

Es schmeckt 300-mal so süß wie Zucker, besitzt keine Kalorien und ist dennoch nicht in aller Munde. Vom beschwerlichen Siegeszug der südamerikanischen Wunderpflanze.

Schleckermäulchen haben es nicht immer leicht, denn der übermäßige Verzehr von Speisen, die mit Fruchtzucker oder Haushaltszucker gesüßt sind, kann gewichtige Folgen haben. Aber auch vermeintlich schlanke Alternativen mit Süßstoff haben es gehörig in sich.

Der Grund: Aspartam, Saccharin, Acesulfam und Co. sollen ihrem Ruf zum Trotz dick machen, die Zähne ruinieren und sogar das Krebsrisiko in die Höhe treiben. Dennoch muss kein Liebhaber zuckrige Gaumenfreuden darben, denn es gibt sie tatsächlich, die figurfreundliche, natürliche Süße, die auch noch die Zähne schont.

Stevia rebaudiana Bertoni heißt das aus Südamerika stammende Kraut, aus dem die süßen Träume gemacht sind. Ganze 300-mal süßer als Zucker soll die unscheinbare, etwa 70 Zentimeter hohe, krautige Pflanze sein und dabei keine einzige Kalorien besitzen. Dennoch hat es Stevia nicht leicht. Während sich die Amerikaner und Asiaten längst von ihrer enormen Süßkraft überzeugen können, ist Stevia in der EU trotz zahlreicher wissenschaftlicher Nachweise ihrer gesundheitlichen Vorteil noch nicht als Lebensmittel zugelassen. Nur Frankreich und die Schweiz haben den Schritt gewagt und das Kraut für den Verkauf als Lebensmittel freigegeben.

Gesundheitsexperten sind sich uneinig

Das Hickhack um die Zulassung von Stevia begann vor ungefähr 15 Jahren. Damals verkündeten Forscher, dass hohe Mengen an Stevia das Risiko von Krebserkrankungen in die Höhe treiben können. Auch zeigte sich in Tierversuchen mit Ratten, Hamstern und Mäusen eine akute und subchronische Toxizität (die subchronische Toxizität prüft die schädigenden Wirkungen bei einer wiederholten täglichen Verabreichung der jeweiligen Substanz über einen Zeitraum von 90 Tagen). Diese war zwar sehr niedrig, doch sie weckte Zweifel an der Anwendungssicherheit.

Experten dementieren die Richtigkeit dieser Ergebnisse und verweisen darauf, dass nachfolgende Studien keinen entsprechenden Zusammenhang aufdecken konnten. Eine Studie aus dem Jahr 1999 wiederum zeigte, dass das im Kraut enthaltene Steviosid männliche Ratten unfruchtbar machen kann. Tatsächlich jedoch müsste ein Mann mehrere Kilo Stevia am Tag zu sich nehmen, bevor seine Fruchtbarkeit einen Schaden nehmen könnte. Laut Verbraucherschutzstandards der EU sollen daher weitere Studien prüfen, ob die menschliche Fertilität durch den Konsum von Stevia gefährdet sein könnte. Solche Studien seien laut EU notwendig, bevor das Verkaufsverbot endgültig aufgehoben werden kann.

Dr. Ralf Pude von der Universität Bonn erforscht seit Jahren, was Stevia genau zu bieten hat. Gegenüber dem Bayrischen Fernsehen äußert der Forscher: ? Der Vorteil von Stevia ist, dass Stevia absolut keine Kalorien hat, also auch hervorragend für Diabetiker geeignet ist, dass es hitzestabil ist beim Kochen und Backen, also sehr gut verwendet werden kann gegenüber künstlichen Süßungsmitteln, und dass es Heilwirkung besitzt. Es hilft bei Karies, senkt den Blutzuckerspiegel und kann Hauterkrankungen eindämmen.? Andere Verfechter des Krautes weisen darauf hin, dass Stevia nicht zu Plaquebildung und Karies führt und außerdem völlig naturbelassen und aus kontrolliert biologischem Anbau erhältlich ist.

Gesunde Süße in der rechtlichen Grauzone

Wer in Deutschland ohne schlechtes Gewissen süßen will, kann sich die Stevia als Zierpflanze ins Haus holen. Der Verkauf der ganzen Pflanze ist ebenso legal wie der Erwerb des reinen Süßstoffs Steviosid. Die Extrakte sind in Reformhäusern und der Drogerie erhältlich, nur eben nicht als Lebensmittel sondern etwa als Badezusatz. Der Grund: Die EU-Kommission ist sich noch immer nicht einig, welche Konzentrationsgrenzen vor Stevia gelten sollen, und zählen die Pflanze deswegen zum sogenannten Novel-Food, also zu einem neuartigen Lebensmittel. Entsprechende Produkte sind frei erhältlich, dürfen jedoch bis zu ihrer endgültigen Zulassung nicht als Lebensmittel oder Lebensmittelzutat angeboten werden.

Ganz anders sieht es in Asien und den USA aus. Dort ist Stevia als gesunde Süße in aller Munde und verdrängt allmählich Haushaltszucker, Fruchtzucker und künstliche Süßstoffe aus den Haushalten. Zuvor wurde Stevia natürlich auch dort auf die Eignung als Lebensmittel untersucht, doch die Ergebnisse lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Lebensmittelrichtlinien nicht einfach auf Deutschland übertragen. Doch es besteht Hoffnung. Im Jahr 2008 hat der UN-Ausschuss Joint Expert Committee on Food Additives (JECFA) Stevia als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Experten sind sich deshalb sicher, dass die EU-weite Zulassung von Stevia nicht mehr lange auf sich warten lässt.
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Quelle: Nach Informationen von Br-Online und Oekonews.at (Lifeline.de)

Mit einem Trick im Schlaf abnehmen

Schwere Speisen am Abend schlagen schnell auf die Hüften. Denn das Essen von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln wie Reis, Kartoffeln oder Getreide führt zum Anstieg des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin.

Darauf weist Prof. Torsten Albers von der Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken hin. Das Hormon senkt den Blutzuckerspiegel, schleust Zucker aus dem Blut in die Zellen und fördert parallel den Körperfettaufbau.

Gleichzeitig hemmt es die Fettverbrennung - auch dadurch steigt der Körperfettanteil. Ebenfalls problematisch ist, dass die Kohlenhydrate die Freisetzung von Wachstumshormonen hemmen. Die Hormone mobilisieren normalerweise Fettsäuren aus den Fettzellen und schützen Muskelproteine vor dem Abbau. "Regelmäßig praktiziert, führen also abendliche Käse- und Wurstbrote zu einer Gewichtszunahme durch ein Mehr an Körperfett", erklärt der Studiengangsleiter Ernährungsberatung.

Besser sind abends Salatgerichte - zum Beispiel mit Ei, Käse, Tomate und etwas Olivenöl. Wer den Salat ohne Brot isst, profitiert laut Albers doppelt: "Durch den niedrigen Insulinspiegel startet der Fettabbau zum Einschlafzeitpunkt und wird durch die nächtliche, ungestörte Freisetzung von Wachstumshormonen unterstützt."

Schokolade und Rotwein sind "Krebskiller"

Rotwein und Schokolade können neuen Forschungen zufolge Krebszellen regelrecht bekämpfen. Rote Trauben, dunkle Schokolade und Heidelbeeren, Knoblauch, Soja oder diverse Tees können Krebszellen "aushungern", sagte der Forscher William Li auf einer Konferenz in Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien.

"Wir bewerten Lebensmittel nach ihrer Fähigkeit, Krebs zu bekämpfen", sagte Li. "Unser Essen ist unsere drei Mal tägliche Chemotherapie."

Die Angiogenesis Foundation aus Massachusetts habe Lebensmittel ermittelt, die chemische Substanzen enthalten, mit denen die Blutversorgung von Tumoren geradezu abgeschnitten werde. Als Beispiel nannte Li auch eine Studie der Harvard Medical School, wonach Männer, die mehrmals pro Woche gegarte Tomaten essen, 30 bis 50 Prozent weniger unter Prostatakrebs litten.

"Überall geschieht eine medizinische Revolution", sagte Li. "Wenn wir Recht haben, dann wird das Auswirkungen auf Verbraucherfortbildung, Lebensmittelherstellung, die Volksgesundheit und sogar auf die Versicherungen haben."

In Test verglichen Forscher der Foundation die Wirkung zugelassener Medikamente mit der von Petersilie, Weintrauben, Beeren und anderen Lebensmitteln. Dabei stellten sie fest, dass die Lebensmittel genauso gut oder besser gegen Krebszellen wirkten. "Für viele Menschen kann die ernährungsmäßige Behandlung von Krebs die einzige Lösung sein, denn nicht jeder kann sich Krebsmedikamente leisten."

Die krebsbekämpfenden Eigenschaften der Lebensmittel könnten auch dazu dienen, Körperfett schmelzen zu lassen, fügte Li hinzu. Denn auch Fett sei auf den Blutstrom angewiesen, den die Bestandteile dieser Lebensmittel beeinflussen. (AFP)

Mittwoch, 10. Februar 2010

Entwürdigende Rituale bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr

Bei der Bundeswehr bahnt sich ein neuer Missbrauchsskandal an. Ein Soldat hat sich beim Wehrbeauftragten des Bundestags, Reinhold Robbe, über entwürdigende Mutproben und Aufnahmerituale bei den Gebirgsjägern in Mittenwald beschwert. Soldaten mussten demnach bis zum Erbrechen Alkohol trinken und rohe Schweineleber essen, um in einer internen Hierarchie aufzusteigen. Dies berichtete Robbe in einem Brief an den Verteidigungsausschuss, der am Dienstag der Nachrichtenagentur DAPD in Berlin vorlag.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" über die Beschwerde berichtet. Robbe sagte dem Blatt, nach seinen Erkenntnissen handelt es sich um eine "Angelegenheit von offenbar größerer Dimension", der mit Nachdruck und Priorität nachgegangen werden müsse. Auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wurde inzwischen über die Beschwerde vom 29. Januar informiert, wie Robbe schrieb. Das Ministerium sah sich laut "SZ" jedoch zunächst zu einer Stellungnahme nicht in der Lage.

Montag, 8. Februar 2010

Bestseller-Autorin Helene Hegemann schreibt bei Blogger ab

Helene Hegemann, 17-jährige Autorin des Überraschungs-Bestsellers „Axolotl Roadkill“, ist unter massive Plagiatsvorwürfe geraten. Sie soll bei einem Berliner Blogger abgeschrieben haben.

Auf der Internetseite www.gefuehlskonserve.de wirft ihr der Blogger Deef Pirmasens vor, ganze Passagen ihres Buches aus dem im vergangenen Jahr erschienenen Roman „Strobo – Technoprosa aus dem Berghain“ (vom Berliner Blogger Airen) übernommen zu haben.

Hegemann entschuldigte sich bereits in einer vom Ullstein Verlag verbreiteten Stellungnahme. Sie sei „total gedankenlos und egoistisch“ gewesen, weil sie nicht alle Menschen erwähnt habe, deren Gedanken und Texte ihr geholfen hätten. Zugleich verteidigte sie ihre Arbeitsweise. „Das, was wir machen, ist eine Summierung aus den Dingen, die wir erleben, lesen, mitkriegen und träumen“, schrieb Hegemann. „Originalität gibt's sowieso nicht, nur Echtheit.“

Der Roman der Nachwuchsautorin über ein Teenagerleben in Berlin (inklusive Drogen, Sex und zynischen Menschen) war auf Anhieb auf den Bestsellerlisten gelandet. Von einem „literarischen Kugelblitz“ sprach die „Zeit“. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ lobte: „Ein deutsches Romandebüt mit einer solchen Kraft hat es lange nicht gegeben.“

Literarische Kraft, die die junge Autorin sich offenbar teilweise anderswo „geliehen“ hat. Beispiel: Im Buch „Strobo“, das der Berliner Blogger Airen letztes Jahr im August veröffentlichte, heißt es auf Seite 106: „Ich habe ein Grad Fieber sowie ein knappes Promill Alkohol im überhitzten Blut.”

„Axolotl Roadkill“, Seite 23: „Ich habe Fieber, Koordinationsschwierigkeiten, ein Promille im überhitzten Blut…” Hegemanns Buch erschien im Januar 2010.

Sauer ist der Blogger nicht auf Helene Hegemann, sondern auf ihren Verlag. „Helene Hegemann ist 17, hat ihren ersten Roman geschrieben (der mir auch gefällt) und dabei geschludert. Ich verlange von einem Teenager keine totale Professionalität, sondern gestehe ihr auch zu, Fehler zu machen. Kritischer sehe ich den Ullstein Verlag, der es anscheinend versäumt hat, das Skript genau auf verwendete Quellen hin zu prüfen“, ist auf www.gefuehlskonserve.de nachzulesen.

Ullstein-Geschäftsführerin Siv Bublitz erklärte, ihr Haus versuche beim Verlag des anderen Romans eine nachträgliche Genehmigung zum Abdruck zu erhalten.

P.S. wir haben diesen Artikel bei BILD.de abgeschrieben, was wir desöfteren machen. Wir hoffen, Kai Diekmann, die alte Schniefnase verzeiht uns?

Dubai: Rettet eine Ölquelle den Pleite-Protz-Scheich?

Dubai hat eine neue Geldquelle aufgetan: Öl! Aufwind für Pleite-Scheich Mohammed al Maktum? Der macht anscheinend schon wieder große Pläne.

Vergangene Woche meldete der Herrscher des Wüsten-Emirats den Fund vor der Küste. Die Quelle sei vielversprechend, hieß es. Und es ist die erste seit 1982.

Was da wirklich dran ist und wie viel des schwarzen Goldes sich wirklich im Dubai-Boden versteckt – völlig unklar. Über Details bewahrt man Stillschweigen.

Aber: Mohammed al Maktum frohlockt. Auf der Kommunikationsplattform Twitter schreibt er an seine Untertanen: „Der Fund wird unsere Wirtschaftskraft stärken“ und weiter: „Der lokalen Wirtschaft gibt dieser Fund einen starken Anstoß. Es ist eine neue Einnahmequelle für die umfangreiche Entwicklung Dubais.“

2011 soll die neue Quelle angezapft werden. Einen Namen hat sie bereits: „al Dschalila“ – die Großartige.

Weniger Begeisterung dürfte die Euphorie über den Fund im Nachbarstaat Abu Dhabi auslösen. Seit der Beinahe-Pleite Dubais Anfang Dezember und der Milliarden-Hilfe durch Scheich Chalifa bin Sajid al Nahjan wacht der große Bruder über die Geschäfte des finanziell klammen Landes. Das Ziel: Dubai wieder auf solide Füße zu stellen.

Der Ölfund dürfte die Träume des Pleite-Scheichs wieder Flügel verleihen, vor allem, weil die meisten Quellen des Landes nahezu versiegt sind...

Der Akkulader, der alle anderen Ladegeräte ersetzt

Schluss mit dem Ladegerät-Chaos zu Hause und unterwegs: Der neue Universal-Akkulader von Braun lädt nahezu alle Handy-, Digitalkamera-, Camcorder- und MP3-Player-Akkus.

Denn mit zwei verschiebbaren Kontakten lässt sich das Gerät für fast alle Akkus „passend“ machen. Es misst automatisch die Kapazität, lädt dann voll, erkennt sogar die Temperatur der Akkus, um Überhitzung zu vermeiden.

Ab sofort für 29,95 im Handel.

Immer mehr Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche

Immer mehr sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche in der katholischen Kirche kommen jetzt ans Licht. Eine «Spiegel»-Umfrage bei allen 27 deutschen Bistümern ergab, dass in den vergangenen 15 Jahren mindestens 94 Kleriker und Laien unter Missbrauchsverdacht geraten sind. Bis zum Wochenende meldeten sich allein 30 Opfer, die Schüler am Berliner Canisius-Kolleg der Jesuiten waren. Der heutige Rektor des Gymnasiums war als erster an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem Opfer ihm das erlaubt hatten.

Bundesweit wurden laut «Spiegel» nur 30 der Täter seit 1995 juristisch belangt und verurteilt. Viele Fälle seien bereits verjährt gewesen, als sie bekanntgeworden seien. Sexueller Missbrauch ohne Vergewaltigung verjährt zehn Jahre nach dem 18. Geburtstag des Opfers. Aktuell stehen dem Nachrichtenmagazin zufolge mindestens zehn Kirchendiener unter Missbrauchsverdacht.

Bischöfe wollen das Thema offen angehen

Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Jesuitenpater Hans Langendörfer, sagte: «Die Enthüllungen zeigen ein dunkles Gesicht der Kirche, das mich erschreckt. Wir wollen das Thema offen angehen.»

Derweil fordern kritische Katholiken-Gruppen eine Korrektur der bischöflichen Leitlinien, die den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche regeln. So regt Bernd Göhrig, Geschäftsführer der «Kirche von unten», die Einführung unabhängiger Ombudsstellen an.

Auf der am 22. Februar beginnenden Tagung der Deutschen Bischofskonferenz wollen sich die Oberhäupter der katholischen Bistümer mit dem kirchenweiten Missbrauchsskandal auseinandersetzen.

«Das Ganze ist wie eine Lawine»

Die Berliner Rechtsanwältin Ursula Raue, die Ansprechpartnerin für die Opfer der Übergriffe im Canisius-Kolleg ist, sagte der «Berliner Morgenpost», sie bekomme immer mehr Anrufe und Emails von ehemaligen Schülern des Elitegymnasiums. «Insgesamt dürften es jetzt um die 30 Opfer sein», erklärte Raue. «Die Zahl steigt von Tag zu Tag, das Ganze ist wie eine Lawine.» Es meldeten sich auch viele, die von sexuellem Missbrauch in anderen Institutionen der katholischen Kirche erzählten.

© 2010 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved

Leiche in Fahrwerk von US-Flugzeug entdeckt

Im Fahrwerk eines US-Flugzeugs auf dem Weg von New York nach Tokio ist am Sonntagabend die Leiche eines Mannes entdeckt worden. Nun versucht die US-Polizei, die Identität des Toten zu ermitteln.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, entdeckte ein Mechaniker den Mann kurz nach der Landung der Boeing 777 der Linie Delta Airlines. Die Ärzte vermuten demnach, dass er an Unterkühlung und Sauerstoffmangel starb, als das Flugzeug eine Höhe von mehr als 10.000 Metern erreichte.

Medienberichten zufolge trug der Tote nur ein langärmliges Hemd und eine Jeans. Nach Polizeiangaben wurden weder ein Pass noch Gepäck oder persönliche Gegenstände gefunden. Die Beamten wollen nun die US-Polizei um Hilfe bei der Identifizierung des Mannes bitten. (AFP)

Sonntag, 7. Februar 2010

Steuer-Oasen: Wo Steuerflüchtlinge noch Unterschlupf finden

Die Berichterstattung über die gestohlene Daten-CD zeigt Wirkung: Immer mehr Steuer-Sünder stellen sich – oder werden gestellt...

So geschehen beim Multi-Millionär Robert Schuler-Voith! Bei ihrer Jagd nach Steuersündern sollen ihn Fahnder ins Visier genommen haben. Der Vorwurf: Schuler-Voith, Maschinenbau-Industrieller (Schuler AG) und Miteigentümer des Haushaltswaren-Herstellers Leifheit, soll mehrere Millionen Euro über einen Trust (Zusammenschluss mehrerer Unternehmer) auf den Kaiman-Inseln vor dem deutschen Fiskus versteckt haben. Die Familie Schuler-Voith gehört zu den reichsten in Deutschland.

Neben der Insel-Gruppe in der fernen Karibik gerät auch das benachbarte Steuer-Paradies Schweiz immer mehr ins Zwielicht. Das dicke Geschäft der Schweiz mit Schwarzgeld aus Deutschland steht vor dem Aus – also alles eitel Sonnenschein für den deutschen Fiskus?

Nein! Denn es gibt noch etliche Länder und Gebiete mit eigener Rechtsprechung, die noch nicht alle Standards umgesetzt haben. Sie stehen auf einer „grauen Liste“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Derzeit umfasst diese Liste gut 20 Länder und Gebiete. BILD.de zeigt die letzten Steueroasen der Superreichen:

Es sind vor allem kleine Staaten in der Karibik (Bahamas, Anguilla, Dominica, Grenada, Montserrat, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen), Mittel- und Südamerika (Panama, Belize, Costa Rica, Guatemala, Uruguay), Afrika (Liberia), Asien (Malaysia, Philippinen, Brunei) und Ozeanien (Vanuatu, Marshall-Inseln, Nauru, Cookinseln, Niue), die Steuerflüchtlingen paradiesische Zustände versprechen.

Gute Nachricht für Europa: Von dem Kontinent findet sich kaum mehr ein Name – lediglich der Pyrenäen-Zwergstaat Andorra wird genannt.

Die meisten Regierungen haben sich inzwischen auf Druck der OECD auf den Informationsaustausch von Steuerdaten geeinigt. Die „schwarze Liste“ der Staaten, die sich jeglicher Zusammenarbeit bei diesem Thema verschließen, ist seit dem vergangenen Jahr leer.

Bis vor Kurzem standen da noch die Kaiman-Inseln drauf – ein Steuerparadies, wie es im Buche steht. Doch die Inselgruppe in der Karibik hat mit Deutschland und anderen elf Staaten im März 2009 ein einseitiges Steuer-Informations-Abkommen geschlossen. Für Schuler-Voith kam das wohl ungelegen...

Quelle: BILD.de

Ich vermisse einige Staaten in diesem Bericht. Als kleiner Tipp für Steuerhinterziehung im großen Stil seien die Vereinigten Arabischen Emirate, besonders Abu Dhabi und Dubai City genannt. Hier besteht auch kein Rechtshilfeabkommen mit Deutschland und die Einreise mit Millionen im Koffer interessiert hier niemanden. Im Gegenteil, es wird sogar gerne gesehen wenn Auslands-Millionäre hier ihr Geld, egal ob schwarz oder gewaschen, anlegen bzw. ausgeben.

Samstag, 6. Februar 2010

Neue Steuerhinterzieher-CD mit 2000 Namen aufgetaucht

Nun sind auch Baden-Württemberg Daten zu potenziellen deutschen Steuersündern aus der Schweiz angeboten worden.

"Es gibt ein entsprechendes Angebot und wir prüfen es", sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Finanzministeriums der "Frankfurter Rundschau". Der Stuttgarter Finanzminister Willi Stächele (CDU) hat bereits einen Ankauf ins Auge gefasst. Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble: "Das Bankgeheimnis hat keine Zukunft mehr."

Der Datensatz betreffe Kunden verschiedener Schweizer Banken und Versicherungen, sagte der Sprecher des baden-württembergischen Finanzministeriums. Es seien bereits im vergangenen Jahr Stichproben übermittelt worden. Nun habe der Anbieter "erhebliche Mengen an Daten nachgeliefert", sagte der Sprecher dem Blatt. Es handelt sich demnach um "potenziell interessantes Material".

Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" beinhaltet das Angebot Angaben zu rund 2000 potenziellen Steuersündern. Es handele sich dabei um viele Daten von Kunden der Schweizer Bank UBS. Betroffen seien offenbar aber auch Kunden der Bank Credit Suisse und des Lebensversicherers Generali. "Uns liegen dazu keine Erkenntnisse vor", sagte UBS-Sprecherin Anja Schlenstedt dem Blatt.

Finanzminister Stächele sprach sich dafür aus, die neuen Daten zu kaufen. "Derzeit laufen Stichproben. Danach werden wir mit dem Bund die Frage des Ankaufs regeln", sagte Stächele der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn alle rechtliche Fragen geklärt sind, bin ich dafür, die Daten zu kaufen", sagte er.

Der Kauf einer Steuer-CD mit gestohlenen Bankdaten aus der Schweiz, die den Behörden in Nordrhein-Westfalen angeboten wurde, könnte dem deutschen Fiskus nach einem Zeitungsbericht bis zu 400 Millionen Euro einbringen. Diese Schätzung beruhe auf der Auswertung von rund hundert Stichproben aus der Datensammlung.

"Das Bankgeheimnis hat keine Zukunft mehr. Es ist am Ende, es hat sich überlebt", sagte Schäuble der "SZ". Es dürfe im 21. Jahrhundert kein Instrument mehr sein, das von Staats wegen Steuerhinterziehung ermögliche. Es dürfe nicht mehr die Situation entstehen, dass die Bundesregierung Daten-Material aus der Schweiz kaufen müsse, hob er hervor.

Unterdessen meldete die Tageszeitung "Die Welt", dass bei den Finanzämtern in dieser Woche mehr als 50 Selbstanzeigen eingegangen seien. Allein in Hessen zählte die zuständige Oberfinanzdirektion demnach bislang 27 Selbstanzeigen in Zusammenhang mit Kapitalanlagen in der Schweiz.

Die "Welt" hatte nach eigenen Angaben bei den Oberfinanzdirektionen und Finanzministerien aller 16 Bundesländer nachgefragt. In Niedersachsen meldeten sich demnach bis Freitagmittag zehn Steuerflüchtlinge bei ihren Finanzämtern, in Schleswig-Holstein vier, in Berlin drei, im Saarland zwei und in Mecklenburg-Vorpommern einer. (AFP)

Freitag, 5. Februar 2010

FHM kürt die 100 hässlichsten Frauen der Welt

Die Leser der deutschen FHM haben ihren ganz eigenen Geschmack. Nachvollziehbar ist der in vielen Fällen nicht, denn auch Frauen, wie die sympathische Moderatorin Inka Bause (Bauer sucht Frau) oder die nicht alternde Demi Moore sind dabei.
Witzig: Platz 13 belegt Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz. Man sollte die Wahl also nicht allzu ernst nehmen.


In der Top 10 befinden sich:

* 10) Charlotte Roche: Gut, nicht gerade eine klassische Schönheit.
* 9) Britney Spears: Gewichtsprobleme und Skandale dürften eine Rolle spielen.
* 8) Sandy Meyer-Wölden: Geschmäcker sind verschieden.
* 7) Guilia Siegel: Beweist, dass Arroganz unsexy ist.
* 6) Lilly Kerssenberg: FHM-Leser müssen blind sein!
* 5) Katie Price: So viel Unnatürlichkeit kommt nicht immer gut an.
* 4) Heidi Klum: Hier war die Stimme der Grund. Eine Stimme kann hässlich machen?
* 3) Amy Winehouse: Da hilft auch das neue Dekoltee nicht mehr.
* 2) Guido Westerwelle: Wir stimmen zu!
* 1) Beth Ditto: Mollige Powerfrau, aber leider kein Männertraum.

und hier Platz 11 bis 100

# 11. Inka Bause
# 12. Cora Schumacher
# 13. Bill Kaulitz
# 14. Victoria Beckham
# 15. Demi Moore
# 16. Renate Künast
# 17. Gülcan Kamps
# 18. Lindsay Lohan
# 19. Claudia Pechstein
# 20. Bruce Darnell
# 21. Petra Pau
# 22. Gina-Lisa Lohfink
# 23. Desiree Nick
# 24. Lily Allen
# 25. Katarina Witt
# 26. Ursula von der Leyen
# 27. Claudia Effenberg
# 28. Katharina Saalfrank
# 29. Tessa Bergmeier
# 30. Wolke Hegenbarth
# 31. Sandra Bullock
# 32. Annemarie Eilfeld
# 33. Camila Parker-Bowles
# 34. Andrea Nahles
# 35. Franziska van Almsik
# 36. Anna Loos
# 37. Kelly Osbourne
# 38. Nicole Kidman
# 39. Vera Int-Veen
# 40. Sarah Palin
# 41. Annette Schavan
# 42. Dita von Teese
# 43. Claudia Roth
# 44. Anne Will
# 45. Hillary Clinton
# 46. Susan Boyle
# 47. Iris Berben
# 48. Sonya Kraus
# 49. Sarah Connor
# 50. Donatella Versace
# 51. Andrea Sawatzki
# 52. Shakira
# 53. Alice Schwarzer
# 54. Kate Moos
# 55. Paris Hilton
# 56. Andrea Berg
# 57. Madonna
# 58. Kristina Köhler
# 59. Sonja Zietlow
# 60. Mariah Carey
# 61. Chiara Ohoven
# 62. Sarah Wagenknecht
# 63. Sabine Christiansen
# 64. Kelly Clarkson
# 65. Uschi Glas
# 66. Hella von Sinnen
# 67. Brigitte Nielsen
# 68. Jette Joop samt Vater
# 69. Michelle leonard
# 70. Naomi Campbell
# 71. Jeanette Biedermann
# 72. Sarah Jessica Parker
# 73. Simone Kahn
# 74. Mausi Lugner
# 75. Andrea Ypsilanti
# 76. Björk
# 77. Veronica Ferres
# 78. Tatjana Gsell
# 79. Simone Thomalla
# 80. Viviene Westwood
# 81. Yvonne Catterfeld
# 82. Lorielle London
# 83. Angelina Jolie
# 84. Jessica Simpson
# 85. Katja Riemann
# 86. Minu Barati
# 87. La Toja Jackson
# 88. Pamela Anderson
# 89. Nicole Richie
# 90. Davorka
# 91. Barbara Schöneberger
# 92. Peaches Geldorf
# 93. Pink
# 94. Katie Holmes
# 95. Nena
# 96. Courtney Love
# 97. Lady Gaga
# 98. Tanja Szewczenko
# 99. Carla Bruni-Sarkozy
# 100. Angela Merkel

Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden haben ein Töchterchen

Auf seiner Homepage ließ Oliver Pocher seiner Freude über das Baby freien Lauf: „Am 02. Februar erblickte Nayla Alessandra das Licht der Welt. Ich habe mich direkt in meine Tochter verliebt.“

Fast zeitgleich waren Sandy Meyer-Wölden und die aktuelle Ehefrau von Boris Becker, Lilly Kerssenberg, schwanger. Deswegen drängten immer wieder Gerüchte in die Öffentlichkeit, die den beiden Paaren eine Art Wettstreit unterstellten. Wer bekommt zuerst ein Baby? Das Rennen haben jetzt Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden gemacht.

Dienstag, 2. Februar 2010

Die Oscar-Nominierungen 2010

Wie nicht anders zu erwarten, geht James Camerons "Avatar - Aufbruch nach Pandora" als einer der Favoriten ins Rennen um die Oscars. Doch auch ein deutscher Film und ein österreichischer Schauspieler können sich Hoffnung auf eine der begehrten Trophäen machen.

Die Oscars werden am 7. März in Hollywood zum 82. Mal vergeben, die Gala wird von Steve Martin und Alec Baldwin moderiert. Die Gewinner der Ehren-Oscars stehen bereits fest: Hollywoodstar Lauren Bacall, Regisseur Roger Corman und Kameramann Gordon Willis waren im November mit dem Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.

Hier die Nominierungen in den wichtigsten Kategorien:

Bester Film

* "Avatar - Aufbruch nach Pandora"
* "Blind Side - Die große Chance"
* "District 9"
* "An Education"
* "Inglourious Basterds"
* "Precious - Das Leben ist kostbar"
* "A Serious Man"
* "Tödliches Kommando – The Hurt Locker"
* "Oben"
* "Up in the Air"

Beste Hauptdarstellerin

* Sandra Bullock für "Blind Side - Die große Chance"
* Hellen Mirren für "Ein Russischer Sommer"
* Carey Mulligan für "An Education"
* Gabourey Sidibe für "Precious - Das Leben ist kostbar"
* Meryl Streep für "Julie & Julia"

Bester Hauptdarsteller

* Jeff Bridges für "Crazy Heart"
* George Clooney für "Up in the Air"
* Colin Firth für "A Single Man"
* Morgan Freeman für "Invictus - Unbezwungen"
* Jeremy Renner für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker"

Beste Nebendarstellerin

* Penélope Cruz für "Nine"
* Vera Farmiga für "Up in the Air"
* Maggie Gyllenhaal für "Crazy Heart"
* Anna Kendrick für "Up in the Air"
* Mo'nique für "Precious - Das Leben ist kostbar"

Bester Nebendarsteller

* Matt Damon für "Invictus - Unbezwungen"
* Woody Harrelson für "The Messenger"
* Christopher Plummer für "Ein Russischer Sommer"
* Stanley Tucci für "In meinem Himmel"
* Christoph Waltz für "Inglourious Basterds"

Beste Regie

* James Cameron für "Avatar"
* Kathryn Bigelow für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker"
* Quentin Tarantino für "Inglourious Basterds"
* Lee Daniels für "Precious - Das Leben ist kostbar"
* Jason Reitman für "Up in the Air"

Bester nicht-englischsprachiger Film

* "Ajami" (Israel)
* "El Secreto de Sus Ojos" (Argentinien)
* "The Milk of Sorrow" (Peru)
* "Un Prophète" (Frankreich)
* "Das weiße Band" (Deutschland)

Bester animierter Film

* "Coraline"
* "Der fantastische Mr. Fox"
* "Küss den Frosch"
* "Oben"
* "The Secret of Kells"

Bestes Originaldrehbuch

* Mark Boal für "Tödliches Kommando – The Hurt Locker"
* Quentin Tarantino für "Inglourious Basterds"
* Alessandro Camon und Oren Moverman für "The Messenger"
* Joel und Ethan Coen für "A Serious Man"
* Bob Peterson und Pete Docter für "Oben"

Bestes adaptieres Drehbuch

* Neill Blomkamp und Terri Tatchell für "District 9"
* Nick Hornby für "An Education"
* Jesse Armstrong, Simon Blackwell, Armando Iannucci und Tony Roche "In the Loop"
* Geoffrey Fletcher für "Precious - Das Leben ist kostbar"
* Jason Reitman und Sheldon Turner für "Up in the Air"

Alt-Gold zu Höchstpreisen verkaufen

In Zeiten der Finanzkrise überlegen viele Deutsche, ihr Gold zu verkaufen – das geerbte Schmuckstück, die Münze, die Zahnbrücke. In Anzeigen und TV-Spots werben Händler um das Gold. Grund: Der Goldkurs ist in den vergangenen sechs Monaten um knapp 20% von 660 auf knapp 790 Euro für eine Feinunze gestiegen. Lohnt sich der Verkauf?

Soll ich jetzt mein Gold verkaufen?

Das hängt von der ganz persönlichen Situation ab. Wenn sich jemand schon immer von seinem kleinen Goldschatz trennen wollte, oder gerade jetzt das Geld braucht, für den kann ein Verkauf sinnvoll sein. Denn der Kurs ist zurzeit hoch. Wer aber langfristig auf einen höheren Erlös spekuliert, sollte besser warten. Experten rechnen mit weiter steigenden Goldkursen.

Welchen Preis kann ich erzielen?

Der sogenannte Schmelzwert hängt vom Material ab. Feingold (999,9er) erreicht einen besseren Kurs als 750er oder 333er Gold – letztere sind aufwendiger in der Aufbereitung, bringen deshalb weniger Erlös. Ganz wichtig: Der Erlös hängt stark vom jeweiligen Anbieter ab, holen Sie sich deshalb grundsätzlich mindestens drei Angebote ein. Vorsicht: Manche schwarze Schafe bieten nur ein Viertel des möglichen Wertes an. Zum Vergleich: Gestern lag der tagesaktuelle Kurs in London für eine Feinunze Gold (31,1035 Gramm) bei 781,66 Euro.

Soll ich jetzt Gold kaufen?

Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „In Zeiten einer sich verschärfenden Finanzkrise kann sich der Kauf von Gold als langfristige, sichere Anlage lohnen.“ Nachteile sind: Es gibt keine Zinsen, die Lagerung im Bank- oder Sparkassensafe kostet Geld, der Kauf Gebühren.

Wie erkenne ich seriöse Händler?

Es gibt eine Faustregel: Gehen Sie zu einem Händler, der einen Ruf zu verlieren hat, z.B. eine Bank oder einen professionellen Händler, der ein angestammtes Geschäft hat.

Und wie erkenne ich unseriöse Händler? Er versperrt Ihnen den Blick auf die Waage, mit der er Ihr Material aufwiegt, oder verzichtet sogar ganz auf das Wiegen. Er gibt keine Auskunft über seine Kalkulation, sondern nennt nur einen fixen Gesamtpreis. Er will Ihnen keine Quittungen, keinen Beleg geben. Aufgepasst: Auch heute noch gibt es auf Wochen- oder Antiquitätenmärkten fahrende Händler: Lassen Sie lieber die Finger davon!

Kann ich im Internet Gold verkaufen?

Ja! Aber beachten Sie folgende Fragen: Was passiert, wenn das Gold auf dem Postweg verschwindet, ab wann ist die Sendung versichert? Welcher Kurs wird vom Händler (z.B. Briefgold.de, Gold-bringt-Geld.de) berechnet? Der Kurs am Tag des Verkaufes, oder erst drei Wochen später bei der Überweisung des Erlöses? Und: Habe ich ein Rücknahmerecht, und was kostet das? Generell gilt: Will Ihnen der Internet-Händler keinen Schmelzpreis nennen, dann verzichten Sie lieber und suchen Sie besser Händler vor Ort auf, vergleichen diese miteinander.

Was mache ich mit meinem Schmuck?

Wer seinen alten Familienschmuck verkaufen will, für den kann das Pfandhaus eine gute Alternative sein, insbesondere dann, wenn das Pfandleihhaus den Schmuck zu einem guten Preis weiterverkaufen kann. Allerdings: Die meisten Schmuckstücke, vor allem Goldringe und Kettchen, bringen nicht viel, weil sie wenig Feingoldgewicht auf die Waage bringen. Der Händler berechnet nur den Grammpreis. Die Handwerksarbeit wird nicht mitbezahlt. Ein Rechenbeispiel: Wenn Sie eine 100g schwere Goldkette (333er Gold) haben, beträgt der reine Goldanteil 33g. Nehmen Sie einen Grammwert von 20 Euro, dann sollte Ihnen die Kette rund 660 Euro einbringen. Wer Zahngold oder Münzen loswerden will, geht besser zu einem Fachhändler. (weiterlesen...)

Der Wirbel um die Steuerhinterzieher-CD geht weiter

Hitzige Debatte um den Kauf von Steuersünder-Daten. Soll die Regierung die ominöse CD, die für 2,5 Millionen Euro angeboten wird, kaufen?

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält den Deal für „rechtlich vertretbar“, warnt aber zugleich vor einem „Schnellschuss".

Auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sind für die Jagd auf Steuer-Betrüger.

Dennoch sind viele Fragen offen.

Ist es rechtlich einwandfrei, wenn der Staat gestohlene Daten erwirbt?

Schäuble hat es prüfen lassen, sagt ja. „Wir haben alle uns verfügbaren Rechtsprechungen angeschaut, und deswegen glaube ich, dass das, was ich Ihnen gesagt habe, rechtlich vertretbar ist.“ Die Regierung habe umfangreiche Prüfungen vorgenommen. Staatsrechtler Prof. Rupert Scholz warnt: Es droht die Gefahr, dass mit dem Ankauf der CD der Tatbestand der Hehlerei erfüllt sein könnte.

Können sich Steuerbetrüger mit einer Selbstanzeige vor Strafverfolgung retten?

Dieter Ondracek, Chef der Steuer-Gewerkschaft: „In den fünf Fällen, die bereits durch das Probematerial bekannt sind, ist dieser Weg abgeschnitten. Für alle anderen gilt: Wer sich selbst anzeigt, muss nur die Steuern plus Hinterziehungszinsen nachzahlen, wird aber nicht bestraft.“

Wer zahlt die 2,5 Mio. Euro, die der Verkäufer verlangt?

Ondracek: „Den Kaufpreis teilen sich Bund und Länder je zur Hälfte.“

Können Steuerbetrüger, die mit Hilfe der CD ermittelt werden, überhaupt bestraft werden?

Prof. Scholz: „Da mache ich ein großes Fragezeichen. Es gilt der Grundsatz: Niemand darf in Deutschland aufgrund von Beweisen angeklagt werden, die durch kriminelle Handlungen zustande kamen. Bei Ex-Postchef Zumwinkel lag der Fall anders, weil der zu Beginn der Ermittlungen ein Geständnis abgelegt hatte.“ (weiterlesen...)

Montag, 1. Februar 2010

Hurra, der neue Aldi-PC ist da

Es gibt wieder High-Tech zwischen Wurstware und Kartoffelchips! Mit dem neuen Core-i3-Prozessor von Intel soll der aktuelle PC von Aldi richtig flott zu Werke gehen. Wie schnell er wirklich ist und ob die Ausstattung stimmt, hat COMPUTER BILD getestet.

Der Medion Akoya E4360D bietet beim Arbeiten und bei der Bild-, Video-, Tonbearbeitung ein hohes Tempo. Die Nvidia-GT330-Grafikkarte sorgt auch beim Spielen für richtig Dampf. So macht das Zocken mit dem Multitalent Spaß. Der günstige Preis von 499 Euro (Stand: Februar 2010) machen den Aldi-Computer zum empfehlenswerten Schnäppchen. (BILD)

Steuerhinterziehung: Keine Amtshilfe aus der Schweiz

Ganz Deutschland diskutiert über den Kauf der CD mit den Daten der Steuer-Sünder!

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich jetzt zu dem Kauf bekannt. Es müsse alles versucht werden, um an die Daten möglicher deutscher Steuersünder heranzukommen. „Vom Ziel her sollten wir, wenn diese Daten relevant sind, auch in den Besitz dieser Daten kommen“, sagte sie am Montag in Berlin.

Auch das Finanzministerium hat schon entsprechende Signale gegeben. „Die Entscheidung über den Ankauf wird auf der Linie dessen liegen, was Bund und Länder im Liechtensteiner Fall entschieden haben“, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Die Entscheidung werde zügig nach Klärung der noch ausstehenden Fragen fallen.

Die Schweiz ist dagegen, will den deutschen Behörden keine Amtshilfe leisten. Wie das Finanzministerium in Bern mitteilte, informierte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) seinen Schweizer Kollegen Hans-Rudolf Merz in einem Telefonat über das Kaufangebot. Die Minister hätten in dem Gespräch festgestellt, dass die beiden Länder in dem Fall unterschiedliche Rechtsauffassungen hätten. (BILD)