Dienstag, 2. Februar 2010

Alt-Gold zu Höchstpreisen verkaufen

In Zeiten der Finanzkrise überlegen viele Deutsche, ihr Gold zu verkaufen – das geerbte Schmuckstück, die Münze, die Zahnbrücke. In Anzeigen und TV-Spots werben Händler um das Gold. Grund: Der Goldkurs ist in den vergangenen sechs Monaten um knapp 20% von 660 auf knapp 790 Euro für eine Feinunze gestiegen. Lohnt sich der Verkauf?

Soll ich jetzt mein Gold verkaufen?

Das hängt von der ganz persönlichen Situation ab. Wenn sich jemand schon immer von seinem kleinen Goldschatz trennen wollte, oder gerade jetzt das Geld braucht, für den kann ein Verkauf sinnvoll sein. Denn der Kurs ist zurzeit hoch. Wer aber langfristig auf einen höheren Erlös spekuliert, sollte besser warten. Experten rechnen mit weiter steigenden Goldkursen.

Welchen Preis kann ich erzielen?

Der sogenannte Schmelzwert hängt vom Material ab. Feingold (999,9er) erreicht einen besseren Kurs als 750er oder 333er Gold – letztere sind aufwendiger in der Aufbereitung, bringen deshalb weniger Erlös. Ganz wichtig: Der Erlös hängt stark vom jeweiligen Anbieter ab, holen Sie sich deshalb grundsätzlich mindestens drei Angebote ein. Vorsicht: Manche schwarze Schafe bieten nur ein Viertel des möglichen Wertes an. Zum Vergleich: Gestern lag der tagesaktuelle Kurs in London für eine Feinunze Gold (31,1035 Gramm) bei 781,66 Euro.

Soll ich jetzt Gold kaufen?

Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „In Zeiten einer sich verschärfenden Finanzkrise kann sich der Kauf von Gold als langfristige, sichere Anlage lohnen.“ Nachteile sind: Es gibt keine Zinsen, die Lagerung im Bank- oder Sparkassensafe kostet Geld, der Kauf Gebühren.

Wie erkenne ich seriöse Händler?

Es gibt eine Faustregel: Gehen Sie zu einem Händler, der einen Ruf zu verlieren hat, z.B. eine Bank oder einen professionellen Händler, der ein angestammtes Geschäft hat.

Und wie erkenne ich unseriöse Händler? Er versperrt Ihnen den Blick auf die Waage, mit der er Ihr Material aufwiegt, oder verzichtet sogar ganz auf das Wiegen. Er gibt keine Auskunft über seine Kalkulation, sondern nennt nur einen fixen Gesamtpreis. Er will Ihnen keine Quittungen, keinen Beleg geben. Aufgepasst: Auch heute noch gibt es auf Wochen- oder Antiquitätenmärkten fahrende Händler: Lassen Sie lieber die Finger davon!

Kann ich im Internet Gold verkaufen?

Ja! Aber beachten Sie folgende Fragen: Was passiert, wenn das Gold auf dem Postweg verschwindet, ab wann ist die Sendung versichert? Welcher Kurs wird vom Händler (z.B. Briefgold.de, Gold-bringt-Geld.de) berechnet? Der Kurs am Tag des Verkaufes, oder erst drei Wochen später bei der Überweisung des Erlöses? Und: Habe ich ein Rücknahmerecht, und was kostet das? Generell gilt: Will Ihnen der Internet-Händler keinen Schmelzpreis nennen, dann verzichten Sie lieber und suchen Sie besser Händler vor Ort auf, vergleichen diese miteinander.

Was mache ich mit meinem Schmuck?

Wer seinen alten Familienschmuck verkaufen will, für den kann das Pfandhaus eine gute Alternative sein, insbesondere dann, wenn das Pfandleihhaus den Schmuck zu einem guten Preis weiterverkaufen kann. Allerdings: Die meisten Schmuckstücke, vor allem Goldringe und Kettchen, bringen nicht viel, weil sie wenig Feingoldgewicht auf die Waage bringen. Der Händler berechnet nur den Grammpreis. Die Handwerksarbeit wird nicht mitbezahlt. Ein Rechenbeispiel: Wenn Sie eine 100g schwere Goldkette (333er Gold) haben, beträgt der reine Goldanteil 33g. Nehmen Sie einen Grammwert von 20 Euro, dann sollte Ihnen die Kette rund 660 Euro einbringen. Wer Zahngold oder Münzen loswerden will, geht besser zu einem Fachhändler. (weiterlesen...)

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