Der NDR schickt "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers raus in die Realität der einfachen Leute, um gesellschaftliche Missstände anzuprangern. Statt wichtiger Sozialreportagen entsteht dabei Mitleidsfernsehen mit Betroffenheitsgesicht.
Vorurteil der Woche: Judith Rakers hat eine große Zweitkarriere als Gesellschaftsreporterin vor sich.
Wenn Sie demnächst in der Stadt unterwegs sind, schauen Sie sich ab und an mal um. Sollte Ihnen "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers mit einem NDR-Kamerateam folgen, läuft höchstwahrscheinlich etwas grundlegend falsch in Ihrem Leben.
Für ihre erste eigene Reportage-Reihe hat Rakers es sich nämlich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche Missstände anzuprangern, indem sie sich ihnen gemeinsam mit Betroffenen selbst aussetzt. Angesichts der Tatsache, dass das Genre der Ausprobier-Reportage seinen Zenith schon seit längerer Zeit überschritten hat, ist das ein gewagtes Unterfangen. Jeder Digitalkanal und fast jedes Dritte Programm kann bei Bedarf nachts um halb drei ein paar Nachwuchsjournalisten anrufen, die augenblicklich bereit wären, sich stunden-, tage- oder wochenweise in Situationen hineinversetzen, in denen sie sonst nicht wären, würde nicht eine Kamera dazu laufen.
Mit Rakers hebt der NDR die ausgelutschte Grundkonstellation aber noch mal auf ein neues Peinlichkeitsniveau. weiterlesen »
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