Freitag, 19. Juni 2009

Formel 1: Will die Fia ihren Laden schliessen?


Der Streit zwischen den Teams und dem Weltverband Fia ist endgültig eskaliert. Die Königsklasse steht unmittelbar vor der Spaltung. Acht Teams (Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Brawn GP, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Renault) wollen ab 2010 nicht mehr in der Formel 1 starten. Statt dessen wollen die Großen des Motorsports ihre eigene Rennserie aufbauen.

"Die neue Serie wird Neueinsteiger ermutigen, auf die Wünsche der Fans hören und die Kartenpreise reduzieren. Die besten Fahrer, größten Stars, Sponsoren und alle Rennställe, die dem Motorsport auf höchstem Niveau historisch verbunden sind, werden teilnehmen", heißt es in einer Erklärung der Teamvereinigung Fota.

Für Ex-Weltmeister und TV-Experte Niki Lauda wäre dies der Untergang für die Formel 1. Der zweimalige Weltmeister Niki Lauda bei N-TV: "Das ist ein absoluter Riesenblödsinn, der da gerade passiert. Im Moment sehe ich einen Totalschaden der Königsklasse."

Nicht nur er hat Angst vor dem Ende der fast 60 Jahre alten Motorsport-Serie. Ausgerechnet vorm Großen Preis von England in Silverstone platzte die Bombe. Hier wurde am 13. Mai 1950 das erste Formel-1-Rennen gestartet.

Der Grund für den großen Krach zwischen den Teams und Weltverband: Der seit Monaten schwelende Streit um die Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro, die die Fia um ihren Präsidenten Max Mosley (69) einführen möchte .Doch das wollen die Teams nicht akzeptieren.


Lauda weiter: "Die Fia war nicht gesprächsbereit. Im Endeffekt wollen aber alle das Gleiche, auch die Teams müssen sparen. Aber man stolpert im Detail und kann sich nicht auf eine gemeinsame Linie einigen."

Lauda sieht die Schuld klar beim Weltverband Fia: "Meine Hoffnung ist, dass das Säbelrasseln der Teams dazu führt, dass man mit Mosley einen Kompromiss findet. Klar ist: Die Fia und Mosley können nicht so einfach mit ihren Ideen über die Teams hinüberfahren. Jetzt ist Mosley am Zug."

Wieso eskalierte der Streit?
Am späten Donnerstagabend, einen Tag vor dem Ende der Einschreibungsfrist für die Saison 2010, gab es ein letztes Treffen, wo Mosleys jüngsten Vorschläge mit der Fota beraten wurden. Allerdings forderte Mosley als Voraussetzung, dass sich die Teams erst vorbehaltlos in die Starterliste für Saison 2010 eintragen sollten, bevor über eine Lösung im Budgetstreit diskutiert werden könne. Darauf ließen sich die 8 Teams nicht ein. Sie zogen ihre Anmeldung für die Formel 1 2010 zurück und kündigten an, eine eigene Renn-Serie starten zu wollen.


Kommt jetzt eine eigene Piratenserie?
Erste Fahrer schlossen bereits einen Wechsel in eine Konkurrenz-Serie nicht aus. Neben den beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa hält auch Weltmeister Lewis Hamilton einen Wechsel in eine andere Renn-Serie für möglich.

Hamilton: "Ich stehe bei meinem Team unter Vertrag und werde gehen, wohin sie gehen. So ist das eben. Das gilt für alle Fahrer."

Ach, übrigens: Gefahren wurde heute auch...

Im ersten Training zum Großen Preis von Großbritannien ist Sebastian Vettel die Bestzeit gefahren. Der 21 Jahre alte Heppenheimer benötigte im Red Bull auf dem 5,141 Kilometer langen Hochgeschwindigkeits-Kurs 1:19,400 Minuten und war damit um 0,282 Sekunden schneller als sein Teamkollege Mark Webber.

Der von seinen Fans gefeierte britische WM-Spitzenreiter Jenson Button kam im BrawnGP auf den dritten Rang.

Hinter Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes wurde Nico Rosberg im Williams Neunter. Adrian Sutil belegte im überraschend starken Force India Rang elf. Nick Heidfeld wurde im BMW-Sauber 13.,Toyota-Pilot Timo Glock 16. (Bild.de)

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