Mittwoch, 6. Januar 2016

Der Rentner, vor dem sich die Sparkassen fürchten

Ein 70-jähriger Rentner aus Landsberg am Lech findet heraus, dass bayerische Sparkassen Milliarden Euro an die Kommunen ausschütten könnten. In vielen deutschen Gemeinden wollen die Verwaltungen nun die örtlichen Sparkassen anzapfen - zum Unmut der Institute.

Irgendwann im Februar 2013 klingelt bei Rainer Gottwald das Telefon, seither ist im Leben des 70-Jährigen nichts mehr wie früher. Der Anrufer verschweigt seinen Namen und fordert den pensionierten Controller auf, die Bilanz der Sparkasse in Gottwalds Heimatort Landsberg am Lech zu studieren. In dem Zahlenwerk, raunt der Tippgeber, liege ein Millionenschatz, der gehoben werden und der Kommune zugute kommen müsse.

Gottwald, ein freundlicher Rentner mit buschigen Augenbrauen und roten Wangen, ist sofort begeistert. Schließlich kennt sich der promovierte Betriebswirt, Ex-Inspektor eines Landratsamtes und zuletzt selbständiger Berater gut mit Bilanzen aus. Zahlen sind seine Leidenschaft, als Bürger sorgt er sich um die miserable Kassenlage der Kommunen. Die Mitarbeiter der Landsberger Stadtverwaltung will Gottwald, da ist er bereits Rentner, in Kurzarbeit schicken, um den Haushalt zu entlasten. Die Kampagne scheitert, aber seither ist er eine lokale Berühmtheit. weiter lesen »

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