Die grenzenlose Ausdehnung der Verantwortung muss ein Ende haben: Die Flüchtlingspolitik sollte ihren Horizont verengen. Ihre Probleme kann sie nur europäisch lösen.
Dass die Flüchtlingspolitik in weiten Teilen so erhitzt, verbarrikadiert und selbstgerecht besprochen wird, liegt auch an den Reflexketten, die bestimmte Signalwörter auslösen. So darf man gespannt sein, welche Reflexe der Begriff des „territorialen Imperativs“ auslösen wird, den Peter Sloterdijk, angesprochen auf die europäische Flüchtlingskrise, jetzt im Gespräch mit der Zeitschrift „Cicero“ verwendet. Territorialer Imperativ: Sofort glaubt man zu wissen, woher der Wind weht. Hört man hier nicht die Verneinung des humanitären Imperativs heraus, zumal der Philosoph hinzufügt: „Dem Nationalstaat darf man ein langes Leben prophezeien, weil er das einzige politische Großgebilde ist, das bis zur Stunde halbwegs funktioniert.“ Hat da also wieder jemand nicht begriffen, dass sich die Flüchtlingskrise keinesfalls im nationalen, sondern nur im europäischen Kontext wird lösen lassen? Wird hier, mit anderen Worten, rechts, inhuman und antieuropäisch gedacht und geredet? Und ist Sloterdijks Debattenbeitrag damit eine No-go-area für Kultivierte? weiter lesen »
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