Freitag, 13. November 2009

Wenn der Stress im Job krankhaft wird

Sitzungsmarathon, Dienstreise, Stress-Tage im Büro und dazwischen Business-Lunch oder Vertragsabschlüsse beim abendlichen Restaurantbesuch. Ist das gesund? Keineswegs. Denn eine krankhafte und gefährliche Erhöhung des Blutdrucks, Mediziner sprechen von Hypertonie, kann die Folge sein. Dabei ist Vorbeugen so einfach.

In den Industrienationen gehört der Bluthochdruck zu den häufigsten Erkrankungen. In Deutschland leiden laut "Deutsche Hochdruckliga" etwa 20 Millionen Menschen an Bluthochdruck . Besonders alarmierend sind die Zahlen bei Berufstätigen: Laut einer Studie zur "stressbedingten Hypertonie am Arbeitsplatz" wurde bei mehr als der Hälfte der Untersuchten ein Bluthochdruck festgestellt.

Tückisch ist der schleichende Beginn und der oft über Jahrzehnte schmerzlose Verlauf der Erkrankung. Manch einer fühlt sich regelrecht aufgeputscht und hochgradig leistungsfähig, spürt keine Anzeichen dieser lebensbedrohlichen Krankheit.

Definitionsgemäß spricht man von einer Hypertonie ab Messwerten von 160/95 mmHg, Werte über 140/90 mmHg werden als Grenzwerthypertonie bezeichnet. Unspezifische Merkmale zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung können Ohrensausen, Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerzen oder Nasenbluten sein.

Die gesundheitlichen Folgen eines unbehandelten Hypertonus können Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung oder Störungen der Nierenfunktion sein.

Formen der Hypertonie

Unterschieden werden zwei Formen des Bluthochdrucks: Die primäre (auch essenzielle) und die sekundäre Hypertonie. Bei der primären Hypertonie ist der auslösende Faktor unbekannt. Die sekundäre Hypertonie ist Symptom einer bestimmten Grundkrankheit, z.B. einer Herz-Kreislauf- oder Nieren-Erkrankung oder einer hormonellen Störung. Obwohl es für den Bluthochdruck keine eigentliche Ursache gibt, werden folgende Entstehungsfaktoren genannt:

  • Übergewicht
  • Stress (insbesondere am Arbeitsplatz)
  • Ungesunde Ernährung
  • Rauchen und Alkohol
  • mangelnde Bewegung
  • psychosoziale Einflüsse
  • hoher Kochsalzkonsum
  • genetische Einflüsse

Diagnose und Therapie der Hypertonie

Der wichtigste Weg zur Diagnose führt von der mehrfachen Messung des Blutdrucks und der Anamneseerhebung (Krankengeschichte) über die körperliche Untersuchung bis hin zu apparativen (z.B. EKG) und labortechnischen (Blut und Urin) Untersuchungen.

Um späteren Organveränderungen und lebensbedrohlichen Komplikationen vorzubeugen, ist eine Hypertonie so früh wie möglich zu behandeln. Ziel ist eine dauerhafte Senkung des Blutdrucks (unter 140/90 mmHg) mittels allgemeiner, nicht-medikamentöser und medikamentöser Maßnahmen.

Allgemein blutdrucksenkend wirken:

  • gesunde Ernährung (maximal 4 bis 6 g Kochsalz täglich)
  • Verringerung des eventuellen Übergewichts in Richtung Normalwert (hier kann ein Body Mass Index-Rechner Auskunft geben)
  • Nicht-Rauchen und Einschränkung des Alkoholkonsums
  • Stressabbau durch Entspannungsübungen
  • regelmäßige körperliche Aktivität (Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Rad fahren, aber auch Treppensteigen oder ein flotter Spaziergang)

Kann mit diesen Maßnahmen keine dauerhafte Blutdrucksenkung erreicht werden, wird medikamentös behandelt, z.B. mit Diuretika, Beta-Blockern, ACE-Hemmern oder Kalzium-Antagonisten. Die Therapie wird vom Arzt individuell abgestimmt. Um die Rate an Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, ist die Kombination verschiedener Verfahren oder Medikamente möglich und sinnvoll. Grundvoraussetzung für den Erfolg der Therapie ist die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente und die Beachtung der allgemeinen Tipps.

Hypertonie ist eine Krankheit, der leicht vorgebeugt werden kann und die mit einfachen Mittel zu erkennen und wirksam therapiert zu therapieren ist. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig Ihren Blutdruck, sei es beim Hausarzt, in der Apotheke oder mit einem eigenen Messgerät zu Hause. Ihre Blutdruckkurve sollte - entgegen den Börsennotierungen Ihres Unternehmens - besser nach unten zeigen. (lifeline.de)

Quelle: Springer Medizin



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